Die Krise bei Volkswagen wirkt sich auch auf ZF aus, den zweitgrößten Automobilzulieferer Deutschlands.
„Wenn VW weniger produziert, dann werden wir am Ende des Tages auch weniger verkaufen“, sagte ZF-Chef Klein der „Wirtschaftswoche“.
Derzeit rechnet Klein allerdings nicht damit, den eigenen Sparkurs verschärfen zu müssen. ZF hatte im Juli angekündigt, in den nächsten Jahren rund 14.000 Stellen abzubauen.
Was den Topmanagern bei Volkswagen noch bevorsteht, hat Holger Klein selbst erlebt: Der Chef von Deutschlands zweitgrößtem Autozulieferer ZF hatte schon im Frühjahr schmerzhafte Personalkürzungen angekündigt. Ende Juli gab das Stiftungsunternehmen aus Friedrichshafen dann Zahlen bekannt: Bis 2028 will ZF in Deutschland 14.000 der 54.000 Stellen abbauen.
Bei VW ist allerdings noch längst nicht klar, wie viele Arbeitsplätze gefährdet sind. Seit Tagen kursieren Zahlen durch die Presse. Fest steht: Die Krise bei Volkswagen wirkt sich auch auf Konzerne wie ZF aus. „Wenn VW weniger produziert, dann verkaufen wir am Ende des Tages auch weniger“, sagte ZF-Chef Klein der „Wirtschaftswoche“.
Klein rechnete vor: „VW spricht davon, dass eine halbe Million Fahrzeuge weniger gebaut werden. In einem Auto sind vier Stoßdämpfer verbaut. In diesem Sinne könnten Zulieferer wie ZF beispielsweise zwei Millionen Stoßdämpfer weniger an VW liefern.“
Das ZF-Management rechnet derzeit nicht damit, dass es wegen der Probleme der Autobauer das eigene Kostensenkungsprogramm verschärfen muss. Klein stellte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin allerdings auch klar, dass es „zum heutigen Zeitpunkt noch schwer einzuschätzen“ sei, wie sich die Produktionszahlen in der Autoindustrie entwickeln werden.
ZF-Chef: „Die Zukunft wird elektrisch“
Weltweit schwächelt vor allem die Nachfrage nach Elektroautos, die die Zukunft der Branche sichern sollen. Die Transformation verlangt nicht nur Konzernen wie VW enorme Investitionen ab. Auch ZF hat viel Geld investiert, um sich auf das Ende des Verbrenners vorzubereiten. „Die Zukunft wird elektrisch sein, daran habe ich persönlich keinen Zweifel“, sagte Klein der „Wirtschaftswoche“. „Eine Rückkehr zum Verbrenner wäre aber auch ein Fehler, denn der Klimawandel wird auch an uns nicht vorbeigehen.“