
Einen Tag nach dem Sturz von Baschar al-Assad bat Russland die Türkei um Unterstützung für den sicheren Abzug der russischen Streitkräfte aus Syrien. Das berichtet CNN Turk. Dem Korrespondenten des Senders in Ankara zufolge deutet die Anfrage darauf hin, dass russische Soldaten in Gebiete unter türkischer Kontrolle geschickt und dann nach Russland geflogen werden. Allerdings wolle Russland offenbar seinen Marinestützpunkt in Tartus und seinen Luftwaffenstützpunkt Khmeimim in Latakia behalten, hieß es.
Am Sonntag erklärte das russische Außenministerium, die Stützpunkte seien „in erhöhter Alarmbereitschaft“ und es bestehe „derzeit keine Gefahr für ihre Sicherheit“. Russische Medien berichteten außerdem, dass der Kreml in Kontakt mit der Miliz Hajat Tahrir al-Sham stehe, die den Vormarsch auf Damaskus anführte, und dass diese bereits die Sicherheit russischer Militärstützpunkte und diplomatischer Vertretungen gewährleistet habe.
Hat Russland seine Kriegsschiffe bereits aus Syrien abgezogen?
Um Assad zu unterstützen, weitete Russland 2015 seine Militärpräsenz in Tartus aus und errichtete außerdem den Luftwaffenstützpunkt Khmeimim. Am Wochenende äußerte sich der russische Außenminister Sergej Lawrow zu Berichten auf Grundlage von Satellitenbildern, denen zufolge Kriegsschiffe Tartus verlassen hätten. „Im Mittelmeer finden Marineübungen statt, vielleicht haben Ihre Satellitenbilder sie mit etwas anderem verwechselt“, behauptete Lawrow.
Am Montag wurde Kremlsprecher Dmitri Peskow von Journalisten zur Frage der russischen Militärpräsenz in Syrien nach dem Sturz Assads befragt. Er versicherte, dass „alles getan wird“, um diejenigen zu kontaktieren, die für ihre Sicherheit sorgen können. „Selbstverständlich trifft auch unser Militär alle notwendigen Vorkehrungen“, fügte er hinzu.
Auch die USA haben deutlich gemacht, dass sie in Syrien bleiben wollen. Nach Angaben des Pentagons geht es darum, ein Wiederaufleben des Islamischen Staates zu verhindern.