Völklingen (Saarland) – Der Besuch im Saarland endete für ein Ehepaar aus dem Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) in einem blutigen Albtraum: Dem 77-jährigen Ehemann wurde auf dem Soldatenfriedhof in Völklingen von einem Unbekannten der Bauch aufgeschlitzt. Mit schweren Verletzungen liegt er im Winterberger Krankenhaus.
Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. Die Polizei in Saarland geht davon aus, dass Opfer und Täter sich nicht kannten.
Der Mann saß auf einer Bank am Soldatendenkmal
Der Mann aus Schleswig-Holstein saß gegen 20 Uhr auf einer Parkbank am Ehrenmal für die Soldaten beider Weltkriege, als er offenbar ohne erkennbaren Grund angegriffen wurde. Schwer verletzt versuchte der 77-Jährige, sich in das direkt gegenüberliegende Hotel zu schleppen. Er und seine Frau hatten dort ein Zimmer gebucht.
Vom Tatort bis zur Bushaltestelle „Völklingen Schillerpark“ sind die Blutspuren deutlich zu erkennen – die stummen Zeugen eines Überlebenskampfes auf einer Länge von rund 100 Metern. Nachdem der 77-Jährige die Straße überquert hatte, verließen ihn vermutlich die Kräfte. Passanten entdeckten ihn und alarmierten die Einsatzkräfte.
Im angrenzenden Schillerpark, der in einem gehobenen Wohnviertel der Hüttenstadt (40.000 Einwohner) liegt, berichtet eine vorbeigehende Frau von einem Großeinsatz der Polizei: „Alles war abgesperrt.“
Am Eingang des Friedhofs hängt noch ein Absperrband der Polizei, die am Tag zuvor mit Spürhunden nach der Tatwaffe gesucht hatte. Ob es sich um eine Messer ist noch nicht bestätigt. Polizeisprecher Falk Hasenberg sagte gegenüber BILD, dass ein „NähwerkzeugMehr wolle er dazu nicht sagen, da es um Täterkenntnisse gehe und der Unbekannte noch nicht identifiziert sei. Auch die Tatwaffe sei noch nicht gefunden worden.
Laut einem Anwohner sind der gepflegte Schillerpark und der Friedhof nicht Kriminalitäts-Hotspotebenso wenig sei es ein Treffpunkt für Obdachlose oder andere Gruppen. „Mir ist nicht bekannt, dass hier jemals etwas passiert wäre.“
Unterdessen geht die Suche nach dem Täter weiter: Zwei Polizisten klingelten an den Türen der Häuser, die an die Straße grenzen, in der sich am Freitag der Tatort ereignete. Sie fragten die Anwohner, ob ihnen etwas aufgefallen sei oder ob sie Hinweise auf den Täter geben kann.
Der Zustand des Mannes ist ernst, aber stabil
Der 77-Jährige schwebt nach einer Notoperation nicht mehr in Lebensgefahr, er liegt nach BILD-Informationen auf der Intensivstation. Sein Zustand ist ernst, aber stabil. Auch seine Angehörigen sind mittlerweile ins Saarland gereist.
Der Polizei untersucht wegen eines versuchten TötungDie Polizei ist weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Gesucht werden insbesondere Zeugen, die sich am Mittwochabend zwischen 18.30 Uhr und 20.15 Uhr im Bereich um den Schillerpark aufgehalten haben.