Torwarttrainer Jan Zimmermann (39) ist vergangene Woche Vater eines Sohnes geworden. Ob er ihn genauso streng erziehen wird wie seine Torhüter bei FC Bayern München?
Der junge Brasilianer Kaua Santos (21) hat gerade sein Bundesliga-Debüt gegeben und muss in den nächsten Wochen Kapitän Kevin Trapp (34/Muskelverletzung) ersetzen. Sein Talent erkennen viele an; wie er dem Druck in Bundesliga und Europa League standhalten wird, weiß keiner.
„Unser nächster Gegner Gladbach hat ihn jetzt gesehen. Er muss jetzt die richtige Balance finden. Seine brasilianische Mentalität hilft ihm dabei – sie könnte ihm aber auch gefährlich werden“, sagte Zimmermann im Vereinspodcast. Als Neuling in Frankfurt nahm Santos manches zu leicht.
Zimmermann sagt: „Ich erwarte von jedem, dass er alles seiner Leistung unterordnet. Wenn wir um 11 Uhr Training haben, müssen wir um 10.15 Uhr im Kraftraum anfangen. Wenn ein Torwart das nicht macht, kann ich nicht sicher sein, dass er Profi wird. Genau das habe ich Kaua auch gesagt. Denn dann wird er nicht alles dafür geben.“
Zimmermann weiter: „Ich musste ihn also auf das Leben außerhalb des Sports vorbereiten. Kaua musste morgens um 5 Uhr in der Küche auftauchen und Küchendienst machen – um das kennenzulernen.“
Strafkochen, weil er nicht pünktlich zum Training erschien.
Anfangs gefiel ihm das nicht. Doch mittlerweile ist Santos ein „leidenschaftlicher Koch“ und schickt Fotos von den Gerichten, die er zubereitet hat.
Wichtiger aber ist am Samstag gegen Gladbach, dass Santos ein Rezept gegen die gegnerischen Stürmer hat. Zimmermann: „Wir haben uns ein Jahr lang darauf vorbereitet. Und auch unser Kapitän Kevin Trapp hat ihm bei der Integration und der Vermittlung der Werte sehr geholfen.“ Beide sprechen Portugiesisch.
Zimmermann: „Das Können hat er. Aber er ist jung und wird Fehler machen. Aber ihm werden auch viele gute Dinge passieren. Ich bin zufrieden und gelassen.“