Der frühere Nationalspieler Max Kruse hat eigenen Angaben zufolge Hassbotschaften erhalten, nachdem ein Bezirksligaspiel abgebrochen und von Ausschreitungen überschattet wurde. „Das sind schon wieder diese Internet-Rambos“, sagte der 36-Jährige in einem Twitch-Stream. „Einer von ihnen hat sogar meine Frau beleidigt.“
Er selbst sei nach den Ausschreitungen beim Spiel seines Vereins BSV Al Dersimspor II in der Berliner Fußball-Bezirksliga A gegen Delay Sports, die in einem Polizeieinsatz auf dem Sportplatz in Berlin-Kreuzberg mündeten, „einigermaßen bestürzt“ gewesen und habe „ein, zwei Leuten geantwortet“. Einem habe er geschrieben: „Wenn du Eier hast, schicke ich dir jetzt meine Adresse, komm vorbei, statt immer im Internet zu schreiben: ‚Wenn ich dich sehe, wenn ich dich sehe.'“ Die Person habe allerdings nicht geantwortet.
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„Das kann ich verschmerzen, die Jungs in meiner Mannschaft sind das nicht gewohnt“, sagte der frühere Bundesliga-Stürmer und berichtete, dass seine Mitspieler auch „privat beleidigt und angeschrieben“ worden seien. „Wer so was macht: Der ist nicht besser als der, der aufs Feld rennt und jemanden schlägt oder Faustschläge austeilt.“
Was war passiert?
Delay Sports erklärte auf Instagram, dass bei dem fraglichen Bezirksligaspiel die Fans der gegnerischen Mannschaft das Spielfeld gestürmt hätten und das Spiel aufgrund körperlicher Angriffe auf Delay-Spieler abgebrochen worden sei. Solche Szenen hätten „nichts mit Fußball zu tun“, sagte Ex-Profi Kevin Pannewitz, der als Co-Trainer von Delay tätig war.
Die Situation eskalierte, als Delay Sports in der Nachspielzeit nach Kruses spätem 2:2-Ausgleich das 3:2-Siegtor erzielte. Zuschauer fühlten sich vom Jubel der Gäste provoziert, was Kruse auf Twitch bestätigte. Dennoch: „Es rechtfertigt immer noch nicht, was den Fans danach passiert ist.“ Er finde es „schade, dass das Spiel abgebrochen wurde.“ Fußballerisch sei es ein gutes Spiel gewesen, „leider mit einem unrühmlichen Ende.“ (dpa)