Stand: 19.09.2024 13:26
Das große Einkaufszentrum Westfield in der Hamburger Hafencity kann nicht wie bislang geplant Mitte Oktober eröffnen. Der Termin wurde erneut verschoben – auf nächstes Jahr.
Die Pannenserie des privaten Milliardenprojekts geht weiter. Der Investor Unibail-Rodamco-Westfield hatte bereits für Ende April ein Grand Opening – also eine große Eröffnungsgala – mit Weltstar Rita Ora in Aussicht gestellt. Dann wurde der Termin wegen eines Wasserschadens abgesagt. Später wurde die Eröffnung für den 17. Oktober in Aussicht gestellt. Doch auch dieser Termin kann nicht gehalten werden. Das bestätigten mehrere Mieter gegenüber NDR 90,3.
Mieter am Mittwoch über Verschiebung informiert
Spätestens Ende März 2025 soll das „Westfield Hamburg-Überseequartier“ nun seine Türen öffnen. Der erfahrene Gastronom Axel Strehlitz sagt, er sei am Mittwoch telefonisch darüber informiert worden. Den Eröffnungstermin erfahre er zehn Wochen vorher. Strehlitz sagte: „Aber meine Kosten laufen trotzdem, ich muss meine Mitarbeiter bezahlen.“ Er wünsche sich, dass sich der Investor an den enormen Kosten beteiligt.
Markus Deibler, der im Überseequartier seine zehnte Eisdiele eröffnen wollte, sagte: „So richtig sauer bin ich jetzt nicht mehr.“ Der frühere Schwimmweltmeister muss nun für die kommenden Monate 15 bis 20 Mitarbeiter abweisen. Immerhin zeigt sich der Investor bei der Entschädigung kulant.
Unibail-Rodamco-Westfield bestätigt Verzögerung
Unibail-Rodamco-Westfield bestätigte am Donnerstag, dass der Eröffnungstermin erneut verschoben wurde. Durch die erneute Verzögerung werde zusätzliche Zeit geschaffen, um die Inbetriebnahmephase des Projekts abzuschließen, teilte das Immobilienunternehmen mit. Dabei gehe es vor allem um Aspekte der Gebäudetechnik wie Brandschutz- und Sicherheitssysteme sowie weitere technische Gebäudeausrüstungssysteme.
Der bereits entstandene Schaden in Höhe von rund 520 Millionen Euro durch Mieterentschädigungen, die längere Bauzeit und Kostenüberschreitungen dürfte sich um weitere 100 Millionen erhöhen. Insgesamt dürften die Gesamtinvestitionen von 1,64 auf rund 2,26 Milliarden Euro gestiegen sein.
Geschäfte, Restaurants, Hotels, Büros und Wohnungen
Das französische Immobilien- und Investmentunternehmen Unibail-Rodamco-Westfield baut auf dem Gelände in der Hafencity ein riesiges Einkaufs- und Entertainmentcenter. Im „Westfield Hamburg-Überseequartier“ sollen den Angaben zufolge mehr als 150 Geschäfte, 20 Restaurants, drei Hotels, Kinos und ein Kreuzfahrtterminal entstehen. In den 14 Gebäuden entstehen zudem 579 Wohnungen und Büros für 4.000 Arbeitsplätze.
Ursprünglich sollte das Prestigeobjekt in der Hafencity bereits 2021 fertiggestellt werden. Seitdem sorgte das Einkaufszentrum immer wieder für Schlagzeilen, auch weil es auf der Großbaustelle zu einem tödlichen Unfall kam – im Oktober 2023 starben fünf Bauarbeiter.
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