
Marktbericht
An der Frankfurter Börse nutzen die Anleger die leichten Kursverluste zum Wochenauftakt für vorsichtige Käufe. Doch der Anstieg des DAX bleibt moderat; zu groß ist die Unsicherheit vor der morgigen Fed-Sitzung.
Nach leichten Verlusten zum Wochenauftakt verharrt der deutsche Aktienmarkt heute im Wartemodus. Wie schon am Vortag hält die Unsicherheit über das Ausmaß der erwarteten Zinssenkung in den USA die Anleger davon ab, größere Risiken einzugehen. Der DAX startete 0,4 Prozent höher bei 18.712 Punkten in den Handel.
„Der deutsche Leitindex konnte sich knapp oberhalb der 21-Tages-Linie (18.585) halten und Chancen nach oben wahren“, schreiben die Experten der Helaba. „Weitere Impulse erwarten wir heute allerdings nicht.“ Vor der Entscheidung der US-Notenbank herrscht daher Vorsicht, zumal das technische Bild wenig aussagekräftig ist.
Am Mittwoch entscheiden die Währungshüter, wie es mit den Zinsen in den USA weitergeht. Am Markt gilt als sicher, dass sie erstmals seit mehr als vier Jahren die Zinsen senken und damit eine Zinswende einleiten werden. Ausmaß und Reihenfolge der künftigen Zinsschritte sind allerdings offen und hängen von Konjunkturdaten ab.
„Eine Zinsentscheidung war lange nicht mehr so spannend wie die von morgen“, sagt Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Die Richtung sei klar, das Ausmaß aber unklar. „Und seit gestern geht der Trend an den Börsen klar in Richtung einer XL-Senkung um 50 Basispunkte.“ Das wäre der große Zinsschritt. „Die Börsen preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 74 Prozent dafür ein“, so der Experte.
Die Anweisungen von der Wall Street für den DAX sind nicht eindeutig. Die zuletzt starken New Yorker Börsen fanden gestern keine gemeinsame Richtung. Der Leitindex Dow Jones Industrial behauptete nach einem frühen Rekordhoch zum Handelsende ein Plus von 0,55 Prozent auf 41.622 Punkte. Der marktbreite S&P 500 schaffte letztlich nur ein Plus von 0,13 Prozent auf 5.633 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gab dagegen um 0,47 Prozent auf 19.423 Punkte nach.
Vor allem bei den besonders zinssensitiven Tech-Werten haben manche Anleger offenbar kalte Füße bekommen, nachdem der Nasdaq 100 vergangene Woche um fast sechs Prozent zugelegt hatte. Bei der Abwägung von Zins- und Konjunkturaussichten ist man sich am Markt weiterhin uneinig, was das beste Fed-Szenario für Anleger ist. „Wünschenswert wäre ein vorsichtiges Vorgehen der Fed“, warnt CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl. Am liebsten wäre ihm eine Senkung um lediglich 0,25 Prozentpunkte mit der „konkreten Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den beiden verbleibenden Sitzungen dieses Jahres.“
Auch die asiatischen Aktienmärkte zeigten heute eine uneinheitliche Tendenz. In Japan gaben die Kurse vergleichsweise deutlich nach. Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verwies auf die Möglichkeit einer großen Zinserhöhung von 50 Basispunkten in den USA. „Wenn die Fed die Zinsen besonders stark und schnell senkt, schwächt das den Dollar und stärkt den Yen“, sagte Altmann. „Und ein steigender Yen ist Gift für japanische Exporte und japanische Aktienkurse.“ Der Leitindex Nikkei 225 schloss rund ein Prozent tiefer bei 36.203 Punkten.
Besser sah es in Hongkong aus. Der technologielastige Hang Seng Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong kletterte zuletzt um 1,3 Prozent auf 17.649 Punkte. An den chinesischen Festlandbörsen und in Südkorea fand wegen Feiertagen kein Handel statt.
Der Euro gab heute leicht nach. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung nach jüngsten Kursgewinnen. Anleger seien vor dem Zinsentscheid vorsichtiger, meinen Marktbeobachter. Heute notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,1119 US-Dollar etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gestern Nachmittag zuletzt auf 1,1126 Dollar festgesetzt.
Der kriselnde Chipkonzern Intel legt den Bau einer Fabrik in Magdeburg auf Eis. Das Projekt werde sich voraussichtlich um zwei Jahre verzögern, kündigte Firmenchef Pat Gelsinger an. Intel kämpft mit Verlusten und hat ein Kostensenkungsprogramm auf den Weg gebracht. Das Unternehmen hatte den Bau von zwei Chipfabriken in Sachsen-Anhalt angekündigt. Der Spatenstich war noch in diesem Jahr geplant. Rund 3000 Arbeitsplätze sollten entstehen. Die Investition wurde auf rund 30 Milliarden Euro geschätzt. Im vergangenen Jahr hatte der Bund für die Ansiedlung Staatshilfen von 9,9 Milliarden Euro zugesagt.
Microsoft will milliardenfach eigene Aktien zurückkaufen und seinen Aktionären eine deutlich höhere Dividende zahlen. Insgesamt 60 Milliarden Dollar wolle das zweitwertvollste Unternehmen der Welt für den Rückkauf eigener Aktien aufwenden, teilte das Unternehmen mit. Der Aktienrückkauf habe kein Enddatum und könne jederzeit beendet werden. Zudem wolle Microsoft seinen Aktionären eine um zehn Prozent höhere Quartalsdividende von 83 Cent je Aktie zahlen. Bisher lag die Dividende bei 75 Cent je Aktie. Bei derzeit rund 7,43 Milliarden im Umlauf befindlichen Aktien werden bei der Quartalsdividende etwas über sechs Milliarden Dollar ausgeschüttet.
Amazon-Mitarbeiter können bald wieder an fünf Tagen in der Woche ins Büro zurückkehren. Gemeinsames Arbeiten sei effizienter und bringe Teams näher zusammen, argumentierte CEO Andy Jassy in einer Mail an die Mitarbeiter. Derzeit erlaube Amazon seinen Mitarbeitern grundsätzlich, an zwei Tagen pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Die neue Regel werde ab Anfang Januar in Kraft treten, damit die Mitarbeiter ihre Lebensumstände daran anpassen könnten, schrieb Jassy.
Sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl schiebt der Facebook-Konzern Meta der Verbreitung russischer Staatspropaganda über Medien wie den TV-Sender RT einen Riegel vor. RT (ehemals Russia Today) und mehrere ihm angeschlossene Organisationen würden weltweit von den Apps des Unternehmens verbannt, teilte Meta mit. Zur Gruppe gehören neben Facebook unter anderem auch Instagram, WhatsApp und Threads. RT ist in der EU seit Frühjahr 2022 wegen Desinformationskampagnen rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesperrt.
Der Vertrag des seit drei Jahren amtierenden Aixtron-Chefs Felix Grawert wurde bis Ende August 2030 verlängert. In seiner Zeit als Vorstandschef habe er maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens im Bereich Leistungselektronik beigetragen und den Umsatz mehr als verdoppelt, begründete der Aufsichtsrat die Vertragsverlängerung. Der im MDAX notierte Chipausrüster hatte seine Jahresziele wegen schlechter Geschäfte zuletzt gesenkt und peilt für 2024 einen Umsatz von 620 bis 660 Millionen Euro sowie eine operative Umsatzrendite (EBIT-Marge) von etwa 22 bis 25 Prozent an.
Fans von „Emily in Paris“ dürfen sich auf eine weitere Staffel der erfolgreichen Netflix-Serie freuen. „Es ist offiziell: Emily in Paris kehrt für Staffel 5 zurück!“, verkündet die Streaming-Plattform samt Hauptdarstellerin Lily Collins auf Instagram. In einem kurzen Clip ist Collins mit einer Espressotasse zu sehen. „Es gibt keinen Ort wie Rom“, sagt die britische Schauspielerin und zwinkert in die Kamera. Die RomCom-Serie von TV-Legende Darren Star handelt von der ambitionierten Marketingexpertin Emily aus Chicago, die zum Arbeiten in der französischen Hauptstadt lebt. Sie trifft auf hochnäsige und nette Menschen. Sie verliebt sich in die Stadt und genauer gesagt in einen gutaussehenden, aber verheirateten Koch.