Warum das Rennen in Singapur eines der härtesten des Jahres ist

Warum das Rennen in Singapur eines der härtesten des Jahres ist

Der Schweiß strömt in Strömen. Max Verstappen, Lando Norris und Co. können es nicht vermeiden, wenn der Formel-1-Tross an diesem Wochenende in Singapur Station macht. Laut Wettervorhersage steigen die Außentemperaturen im südostasiatischen Stadtstaat an diesem Rennsonntag (14 Uhr MESZ/Himmel) auf über 30 Grad Celsius und die Luftfeuchtigkeit knackt die 70-Prozent-Marke. In den Cockpits der Piloten herrschen schwindelerregende 60 Grad Innentemperatur.

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Doch nicht nur das Schwitzen bringt die Fahrer an ihre Grenzen. Singapur ist ein Nachtrennen, was eine besondere Herausforderung für den biologischen Rhythmus und die Regeneration darstellt. Fahrer und Teams halten sich allerdings an die europäische Zeit. Sie schlafen bis Mittag und gehen gegen sechs Uhr morgens wieder ins Bett.

Die Fahrer verlieren vier Kilo

Und das alles sind nur die äußeren Bedingungen. Der kurvenreiche Straßenkurs mit seinen 19 Kurven und den vielen Bodenwellen schüttelt die Fahrer immer wieder auf und ab. Nach der über eineinhalbstündigen Fahrt durch den Leitplankendschungel sind die Piloten rund vier Kilogramm leichter.

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„Es ist eine schwierige Strecke. Man muss das ganze Rennen über konzentriert bleiben“, sagte WM-Spitzenreiter Verstappen, der seit sieben Grand Prix auf einen Sieg im schwächelnden Red Bull hofft und in Singapur noch nie gewinnen konnte. „Man gerät schnell in eine Sackgasse. Bei der Hitze ist es am schwierigsten, fast zwei Stunden lang konzentriert zu bleiben.“

Kühler Wind? Fehlanzeige

Es gibt andere Rennen, die den Fahrern körperlich einiges abverlangen. Bahrain, Miami oder seit 2021 Katar, wo Logan Sargeant einst mit Hitzschlag ausschied oder Esteban Ocon sich in den Helm erbrach, sind extreme Herausforderungen. Aber in Singapur ist das Gesamtpaket einfach intensiv.

„Zusammen mit Katar gehört es definitiv zu den Top-Zwei“, blickte Mercedes-Pilot George Russell auf die kräftezehrendsten Rennen des Jahres zurück und bezeichnete die Tortur auf dem Marina Bay Street Circuit mit einem Augenzwinkern und einer Andeutung von Schmerz als „gutes Abnehmprogramm“. Man fahre die ganze Zeit. „Und weil es ein Stadtkurs ist, bekommt man bei 300 km/h keinen kühlen Fahrtwind wie in Spa oder Monza. Aber es macht Spaß, sich einer solchen Herausforderung zu stellen.“

Carlos Sainz bereitet sich in der Sauna vor

Wie bereiten sich Fahrer auf solch extreme Herausforderungen vor? Ferrari-Fahrer Carlos Sainz veröffentlichte 2022 ein Video, in dem man ihn beim Pedaltreten auf einem Heimtrainer in der Sauna sieht, um die Bedingungen zu simulieren.

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„Es ist kein Geheimnis, dass dieser Ort für uns ein bisschen wie ein Backofen ist“, stellte Sainz im vergangenen Jahr fest. Das Schwierigste sei, unter der Dauerbelastung mental immer auf der Höhe zu sein, vor allem auf den besonders kräftezehrenden Schlussrunden. „Wer Singapur überlebt, ist für alles andere in der Formel 1 gewappnet.“

Aus Wasser wird Tee

In der Sommerpause konzentrieren die Fahrer ihre Vorbereitungen bereits auf Singapur. So trainieren sie beispielsweise in mehreren Kleidungsschichten. Vor Ort tragen die Fahrer Kühlwesten und tauchen zwischen den Sessions in Eisbäder. Zudem müssen sie mehr gekühlte Getränke mit hoher Glukose- und Elektrolytkonzentration trinken als sonst.

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Während des Rennens ist das mit dem Wassertrinken allerdings nicht so einfach. Trinkpausen wie beim Fußball gibt es nicht. „Wir haben zwar Getränke im Auto, aber die werden sehr schnell sehr heiß“, berichtete Nico Hülkenbergs Haas-Teamkollege Kevin Magnussen einmal. „Irgendwann werden sie fast wie Tee und sind zu heiß zum Trinken. Deshalb neige ich dazu, nicht zu viel zu trinken. Sonst kriege ich Magenprobleme.“

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