Wahl in Brandenburg: AfD beansprucht Regierungsmacht in Bund und Ländern

Wahl in Brandenburg: AfD beansprucht Regierungsmacht in Bund und Ländern

Nach der Landtagswahl in Brandenburg haben die Vorsitzenden der Bundes- und Landesregierung AfD Den anderen Parteien warf er eine Angstkampagne gegen die AfD vor. Die „Kartellparteien“ hätten sich zusammengeschlossen, um „die AfD von der Macht fernzuhalten“, sagte Parteichef Tino Chrupalla.

Brandenburgs AfD-Spitzenkandidat Christoph Berndt sagte, er sei „fast rundum zufrieden“. Ministerpräsident Dietmar Woidke Die SPD könne nur deshalb im Amt bleiben, weil alle gemeinsam gegen die AfD vorgegangen seien. Dieses „Kartell ist entlarvt“. Nun seien sie bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Brandmauer gegen die AfD wird nicht mehr lange halten.

René Springer, AfD-Landesvorsitzender in Brandenburgkündigte an, er werde auf BSW und CDU zugehen, um zu sehen, ob man einen gemeinsamen Nenner finden könne. Die AfD werde „die Altparteien zwingen, mit uns zusammenzuarbeiten, wenn es wirklich wichtig wird“, etwa bei der Besetzung von Richterstellen oder bei Verfassungsänderungen. Nach der Wahl verfügt die AfD im neuen Landtag über 30 der 88 Sitze, also mehr als ein Drittel der Mandate, eine sogenannte Sperrminorität.

Damit könnte die AfD die Wahl von Verfassungsrichtern blockieren oder verhindern, dass der Landtag aufgelöst wird, um Neuwahlen zu ermöglichen. Dafür wären Stimmen der AfD nötig, deren Landesverband vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird. Auch Verfassungsänderungen könnte die Partei künftig blockieren. Zuletzt wurde die Verfassung in Brandenburg 2022 geändert, damals wurde unter anderem der Kampf gegen Antisemitismus und Antiziganismus als Staatsziel aufgenommen.

Auf der gemeinsamen Pressekonferenz ChrupallaBerndt, Springer und die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel kritisierten immer wieder andere Parteien, Politiker und Medien, Berndt sprach von „Medienterror“. Zugleich beklagten sie immer wieder Ausgrenzung und formulierten den Anspruch auf Regierungsbeteiligung auf Bundesebene.

Chrupalla räumte ein, dass es „personellen Nachholbedarf“ gebe. Die AfD müsse die Menschen in den Vordergrund stellen und Sympathien gewinnen, so die SPD mit Woidke. Im Wahlkampf könne es härter und rauer zugehen, damit müssten wir umgehen können. Jetzt müssten wir die Spaltung überwinden, sagte der AfD-Chef. „Das sollte alle betreffen, da schließe ich uns nicht aus.“

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