
Frauen auf der ganzen Welt leiden unter Armut, mangelndem Zugang zu Bildung und sexueller Gewalt. Laut einem UN-Bericht gibt es Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter, aber der Fortschritt geht langsam voran.
Trotz globaler Fortschritte geht es mit der Gleichberechtigung der Geschlechter zu langsam voran. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der UN-Frauenorganisation UN Women.
Ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern in den Parlamenten könne daher erst im Jahr 2063 erreicht werden. Auch für Frauen bleibe Armut ein zentrales Thema. Bis die extreme Armut von Frauen und Mädchen beseitigt sei, könne es noch 137 Jahre dauern.
Der Bericht hebt auch die Kosten der Geschlechterungleichheit hervor. So betragen die jährlichen globalen Kosten für Länder, die ihre junge Bevölkerung nicht ausreichend ausbilden, mehr als 10 Billionen US-Dollar.
Der Fortschritt geht nicht weit genug
Allerdings gibt es weltweit auch Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter. Jeder vierte Parlamentssitz wird von Frauen besetzt. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu einer Erhebung vor einem Jahrzehnt. Der Anteil der Frauen und Mädchen, die in extremer Armut leben, ist auf weniger als zehn Prozent gesunken, nachdem er in den Jahren der Coronavirus-Pandemie stark angestiegen war.
In den vergangenen fünf Jahren wurden 56 Reformen umgesetzt, die der Bericht positiv bewertet. Allerdings verfüge kein Land über alle relevanten Gesetze, etwa zum Diskriminierungsverbot, zur Gewaltprävention oder zur Gewährleistung gleicher Rechte in der Ehe.
„Fortschritte sind möglich, aber sie geschehen nicht schnell genug“, sagte Sima Bahous, Exekutivdirektorin von UN Women. Doch mit den richtigen Maßnahmen und Investitionen seien Fortschritte möglich. Das zeige sich laut Bericht an der Rate der häuslichen Gewalt. In Ländern mit Gesetzen gegen häusliche Gewalt sei diese deutlich niedriger (9,5 Prozent) als in Ländern ohne solche Gesetze (16,1 Prozent).