Städte und Kreise Taiwans erklärten den Tag für arbeitsfrei, strichen Flüge und schlossen die Finanzmärkte am Donnerstag, als sich die Insel auf den voraussichtlich stärksten Sturm seit 30 Jahren vorbereitete – den Taifun Kong-rey.
Nach Angaben der National Fire Agency wurden mindestens 27 Menschen verletzt, Bäume umgestürzt und vier Schlammlawinen registriert. Nähere Angaben machte sie nicht.
Größter Taifun seit Jahrzehnten
Nach Angaben des staatlichen Wettervorhersagers der Central Weather Administration (CWA) von Taiwan wird der sich schnell bewegende Taifun voraussichtlich gegen 14:00 Uhr (06:00 Uhr GMT) an der dünn besiedelten Ostküste landen. Starke Winde und sintflutartige Regenfälle dürften fast ganz Taiwan treffen.
„Da der Taifun näher rückt, sollten wir uns vor den starken Winden in der Nähe des Zentrums in Acht nehmen“, sagte Chu Mei-lin von der CWA in einem Briefing. „Die Auswirkungen auf ganz Taiwan werden ziemlich schwerwiegend sein.
Kong-rey, einst ein Super-Taifun, schwächte sich über Nacht ab, behält aber die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von über 250 Kilometern pro Stunde (155 Meilen pro Stunde), so die Sturmverfolgungs-Website Tropical Storm Risk.
Taiwans Wettervorhersager sagte, es werde der größte Taifun sein, der die Insel seit 1996 heimgesucht habe. Kong-rey wurde als „starker Taifun“ bezeichnet, der die stärkste Sturmstärke in Taiwan darstellt.
Im Osten Taiwans wird mit Niederschlagsmengen von bis zu 1,2 Metern (3,9 Fuß) gerechnet.
Vorbereitungen für Taifun Kong-rey
Taiwans Verteidigungsministerium hat 36.000 Soldaten in Bereitschaft gestellt, um bei Rettungsbemühungen zu helfen.
Nach Angaben der Regierung wurden rund 1.300 Menschen aus Hochrisikogebieten evakuiert. Unterdessen teilte die National Fire Agency mit, dass die Evakuierungen in acht Landkreisen am Mittwochabend begonnen hätten und bis zum Abend über 6.200 Menschen umgesiedelt seien.
Nach Angaben des taiwanesischen Verkehrsministeriums sind fast 300 internationale Flüge sowie alle Inlandsflüge und 139 Fährverbindungen zu und von den umliegenden Inseln gestrichen.
Taiwans Hochgeschwindigkeitsbahn ist immer noch in Betrieb, wenn auch mit deutlich eingeschränktem Angebot.
Zu dieser Jahreszeit kommt es in Taiwan häufig zu Taifunen.
Anfang Oktober tötete der Taifun Krathon vier Menschen und verletzte über hundert. Im Juli tötete der Taifun Gaemi mindestens zehn Menschen, verletzte Hunderte und löste großflächige Überschwemmungen in der südlichen Hafenstadt Kaohsiung aus.
mk/wd (AFP, Reuters)