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Mischt sich Lufthansa ein?
Airbaltic sucht vor Börsengang Investor
16.09.2024, 17:56
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Airbaltic will in den nächsten Monaten an die Börse gehen. Zuvor will die Airline allerdings noch einen strategischen Investor an Bord holen. In der Branche fällt in diesem Zusammenhang häufig der Name Lufthansa. Der im MDAX notierte Konzern hat zuletzt knapp die Hälfte der lettischen Flotte für sich gebucht.
Die lettische Fluggesellschaft Airbaltic sondiert vor ihrem geplanten Börsengang die Möglichkeit eines strategischen Investors. Zu Berichten, ob es sich dabei um die Lufthansa handeln soll, äußerte sich Vorstandschef Martin Gauss allerdings nicht. Die Airline könne in der Vorbereitungsphase des Börsengangs auch mit anderen Ankerinvestoren sprechen, erklärte Gauss. In der Vergangenheit hatte er gesagt, er könne sich vorstellen, dass Airbaltic eines Tages Teil einer größeren Airline-Gruppe wie der Lufthansa werde. Nun bekräftigte er aber, er sehe dies in den nächsten fünf Jahren nicht.
Letzte Woche berichtete Reuters unter Berufung auf einen Insider, dass Lufthansa Airbaltic mit Blick auf eine Beteiligung in Erwägung ziehe. Die Möglichkeit einer Kapitalbeteiligung werde vor dem geplanten Börsengang der Airline geprüft. Dies sei allerdings noch sehr ungewiss.
Der Lufthansa-Konzern arbeitet bereits mit Airbaltic zusammen, etwa als „Wetlease“-Airline für die Schweizer Tochter Swiss, um in Spitzenzeiten Flüge für Lufthansa zu übernehmen. Zuletzt hatte die Airline die Kooperation mit den Letten intensiviert. Im Sommerflugplan sollen bis zu 21 Airbus A220-Jets von AirBaltic an verschiedenen Drehkreuzen, darunter Frankfurt und München, zum Einsatz kommen. Im Winter soll die Mietflotte auf fünf Maschinen reduziert werden. Der Vertrag gilt für drei Jahre.
Den zusätzlichen Einsatz konzernfremder Flugzeuge und Crews begründet die Lufthansa Group mit den immer stärker werdenden Nachfragespitzen insbesondere im Sommerflugplan. Durch die zusätzlichen Kapazitäten könnten stark nachgefragte Ziele im Streckennetz flexibler bedient werden.
Airbaltic hatte im Frühjahr angekündigt, Ende dieses Jahres oder Anfang 2025 an die Börse gehen zu wollen. Einen genauen Termin nannte Gauss auch jetzt nicht. Das lettische Unternehmen AirBaltic wird vom deutschen Manager Gauss geführt und verfügt über eine moderne, einheitliche Flotte von 48 Flugzeugen des Typs Airbus A220. Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem lettischen Staat.