Sind 58 Euro zu viel? Kommentar zur Preiserhöhung ab 2025

Sind 58 Euro zu viel? Kommentar zur Preiserhöhung ab 2025

Es ist eine Wette auf die Zukunft und für mehr Klimaschutz: Das Deutschlandticket bleibt, wird aber ab 2025 teurer. Ab Januar werden dann 58 Euro pro Monat fällig statt bisher 49 Euro. Ist das zu viel? Eine Umfrage im Vorfeld ergab, dass bei einer Preiserhöhung um 10 Euro zehn bis 20 Prozent der derzeitigen Deutschlandticket-Nutzer abspringen könnten. Nun bleiben die Verkehrsminister einen Euro unter dieser Grenze – und setzen auf den psychologischen Effekt, dass die Erhöhung nur einstellig ausfällt und viele murrend hinnehmen werden.

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Das Gute ist, dass sich die Verkehrsminister überhaupt einigen konnten, denn die Bandbreite der Meinungen zum künftigen Preis war sehr groß. Sie reichte vom Beharren auf dem aktuellen Preis bis hin zu einem Aufschlag von 15 Euro, wie Bayern vorgeschlagen hatte. Ein Signal an die Bundesregierung, dass das Deutschlandticket einhellig gewünscht und unterstützt wird. Schon jetzt gibt es eine Nachfrage danach bei den 13 Millionen Menschen, die es derzeit bundesweit nutzen.

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Die Frage der langfristigen Planung? Sie bleibt

Und doch bleiben Fragen. Etwa wie die Finanzierung ab 2026 aussieht. 2025 beteiligt sich der Bund wie geplant mit 1,5 Milliarden Euro. Das Bundesverkehrsministerium arbeite an einer Fortführung ab 2026, hieß es. Doch wie wir wissen, liegt dazwischen – unter anderem – eine Bundestagswahl. Verlässliche, langfristige Planung, auf die auch Länder und Verkehrsverbünde bauen können, sieht anders aus.

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Schade ist auch, dass die Länderrunde sämtliche Modelle ausgelassen hat, die Tarife künftig noch variabler zu gestalten. Eine Möglichkeit wäre gewesen, das Jahresabo günstiger anzubieten als Abonnements für einzelne Monate, die einen erhöhten Verwaltungs- und Abrechnungsaufwand mit sich bringen. Auch Vorschläge für Sozialtickets, Angebote für Familien oder Fahrradmitnahme gab es nicht. Das wäre weitere Werbung für eine kluge und gelungene Idee gewesen, die auch noch einiges zu verbessern hat.

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