Silvester in Berlin : „Denken die, ich bin ein Flüchtling?“

Ein Influencer wirft in Neukölln eine Silvesterrakete in ein geöffnetes Fenster. Ein Fehler, sagt er im Gespräch. Warum Atallah Younes sich trotzdem missverstanden fühlt

Silvester in Berlin : Er habe nicht gedacht, dass eine Feuerwerksrakete so weit fliegen könne, sagt Atallah Younes.
Er habe nicht gedacht, dass eine Feuerwerksrakete so weit fliegen könne, sagt Atallah Younes.
© Jonas Berndt für ZEIT ONLINE

Es dauert eine Weile, bis man Atallah Younes ans Telefon bekommt. Aber nach ein paar unbeantworteten Direktnachrichten und Anrufen schickt er eine Textnachricht: „Es ist eine lange Geschichte. Ich rufe in 15 Minuten zurück.“ Während des Telefongespräches mit ZEIT Online sitzt Atallah Younes in einem Berliner Café, man kann Stimmen und Geklapper im Hintergrund hören. Er sagt: „Ich wollte einfach nur Silvester feiern.“ 

Atallah Younes ist ein Influencer. Er postet in arabischer Sprache, meist Comedy, er reist viel, befragt Leute auf der Straße, lacht ins Telefon. Er hat 313.000 Follower auf Instagram. Und er hat in der Silvesternacht in Berlin-Neukölln eine Rakete in das Zimmer eines Kindes geworfen, wo sie explodierte. Durch Glück wurde niemand verletzt.