Pflege und Älterwerden – das sind Themen, die in den meisten Familien selten rechtzeitig besprochen werden. In meiner Familie Lange Zeit schien das nicht nötig. Meine Eltern waren gesund, reisten, machten Sport, arbeiteten. Spätestens als bei meiner Mutter mit 55 Jahren Alzheimer diagnostiziert wurde, hätten wir miteinander reden müssen. Über Organisatorisches wie Pflege und Alltagsbegleitung, aber auch über Persönliches und Emotionales: die familiäre Vergangenheit, die Wünsche meiner Mutter zum Abschied aus ihrem gewohnten Leben. Doch mit der Diagnose fiel das Reden schwer. Als Journalistin war ich es gewohnt, Fragen zu stellen und den Dingen auf den Grund zu gehen, aber in meiner eigenen Familie funktionierte das zunächst nicht. Ich hatte große Angst vor der Krankheit und dem Abschied.