
In einem offenen Brief haben nationale deutsche Medien die Regierungen Israels und Ägyptens aufgefordert, Journalisten ungehinderten Zugang zum Gazastreifen zu gewähren. „Der fast vollständige Ausschluss internationaler Medien in einer Krise dieses enormen globalen Ausmaßes ist in der jüngeren Geschichte beispiellos“, heißt es in dem Appell von Chefredakteuren, Intendanten und dem ARD-Vorsitzenden, der auch von der Süddeutsche Zeitung hat sich verbunden.
„Wer eine unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich macht, schadet seiner eigenen Glaubwürdigkeit. Wer uns die Arbeit im Gazastreifen verbietet, schafft die Voraussetzungen für Menschenrechtsverletzungen.“ Die Medien verfügten über „jahrzehntelange Erfahrung in der Einschätzung und Analyse verschiedener internationaler Krisen“ und seien keine Konfliktpartei. Die Redaktion sei sich der Risiken einer Berichterstattung vor Ort bewusst, aber bereit, diese zu tragen.

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Der Appell richtet sich an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi. Zu den Unterzeichnern gehören die Chefredakteure von Die Zeit, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, taz, Bilddpa sowie die Chefs der Fernsehsender ARD, ZDF, RTL, n-tv, Arte und Deutsche Welle. Dazu kommen Berufsorganisationen wie Reporter ohne Grenzen und der Deutsche Journalisten-Verband. Der Brief wurde den Regierungen gestern, Montag, 16. September, zugestellt.
Den vollständigen Text des Appells und die Liste der unterzeichnenden Medien finden Sie hier.