Neues zur Alten Musik: Letzter „Goldener Herbst“ für Amelung als Festivalleiter

Neues zur Alten Musik: Letzter „Goldener Herbst“ für Amelung als Festivalleiter

Die diesjährige 26. Ausgabe des „Goldenen Herbstes“ wird die letzte unter der Leitung von Gerd Amelung sein. Nach Abschluss des Festivals, das unter dem Motto „Musik.Innovation“ steht, im Jahr 2025 wird die Mezzosopranistin Alice Lackner neue Leiterin. Eine Vorschau auf die letzte Ausgabe unter Amelung gibt es am Abend mit einem Prologkonzert in Weimars Herderkirche, wie die Veranstalter mitteilten. Für die Musik sorgt Johann Theile (1646-1724), ein Meisterschüler des bedeutenden Frühbarockkomponisten Heinrich Schütz.

„Die letzte von mir geplante Ausgabe liegt mir besonders am Herzen – wir kehren nach Gotha zurück, in die Stadt, die unser neues Konzept von Anfang an vorbehaltlos unterstützt hat“, sagte Amelung laut Mitteilung. Der Cembalospezialist verantwortet das Festival seit 2018 und lehrte viele Jahre an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Seinen Lebensweg verlegt er nun nach Frankreich.

Im vergangenen Jahr kamen rund 1.000 Besucher zu den Veranstaltungen. Auch in diesem Jahr wird mit einer ähnlichen Resonanz gerechnet. Eine der acht Veranstaltungen ist bereits ausgebucht: eine Exkursion zu historischen Orgeln im Raum Gotha, unter anderem mit dem künftigen Festivalleiter.

Tangent Piano und ein berüchtigter Tenor

Beim Eröffnungskonzert am 27. September in der Margarethenkirche Gotha spielt das Ensemble Polyharmonique die „Bußpsalmen“ von Wolfgang Carl Briegel (1626-1712). Am letzten Festivaltag am 29. September sind neben einem Festgottesdienst mit dem Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach zwei weitere Konzerte geplant: In der Schlosskirche Gotha spielt die Musikerin Flóra Fábri mit dem Tangent Grand Piano und dem Clavecin Royal, zwei Tasteninstrumenten, die heute nur noch selten zu hören sind.

Das Abschlusskonzert im barocken Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein ist dem 450. Geburtstag des berüchtigten Tenors Francesco Rasi gewidmet. Rasi gilt als bedeutende Figur der Musikgeschichte um 1600 und war Claudio Monteverdis (1567-1643) erster „Orfeo“ in der gleichnamigen Oper. Rasi soll allerdings auch für einen Mord verantwortlich gewesen sein.

© dpa-infocom, dpa:240922-930-239588/1

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