Neues Führungsduo bei den Grünen

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Kiel. Mit einem neuen Führungsduo gehen die Kieler Grünen in das wichtige Wahljahr 2025. Im Herbst stehen in Kiel die Bundestagswahl und die Oberbürgermeisterwahl auf dem Programm.

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Zwei Wahlsiege geben die neuen Kreisvorsitzenden Morlin Möller und Finn Pridat selbstbewusst als Ziel aus. Die Grünen streben Kiels Direktmandat im Bundestag an und wollen ab April 2026 erstmals in der Kieler Stadtgeschichte den Oberbürgermeister stellen. Damit endet die zweite Amtszeit von Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD), der nicht wieder zur Wahl antritt.

Als Kämpfer die Wahlen 2013 und 2019 gewann, unterstützten die Grünen den Sozialdemokraten als ihren Kandidaten. Möller und Pridat bestätigten nun, dass die Grünen bei der Bürgermeisterwahl 2025 mit einem eigenen Kandidaten antreten werden.

Grüne richten Findungskommission für Kieler Oberbürgermeisterwahl ein

Die Partei hatte auf der letzten Kreismitgliederversammlung die Einrichtung einer Findungskommission beschlossen. Dieser sollen neben den beiden Kreisvorsitzenden auch Fraktionschef Lasse Petersdotter, Bürgermeisterin Renate Treutel, ein Mitglied der Ratsfraktion sowie eines der Grünen Jugend angehören.

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Luise Amtsberg dürfte erneut als Kandidatin für die Bundestagswahl in Betracht kommen. Die gebürtige Kielerin sitzt seit 2013 im Bundestag und unterlag zuletzt 2021 in Kiel nur knapp dem SPD-Kandidaten Mathias Stein, der 2025 nicht erneut antritt. Über die Kandidatur der Grünen sei aber noch nicht entschieden, betont Pridat.

Der neue Kreisvorsitzende will in der Kieler Kreispartei neben der Klimapolitik auch sozialpolitische Schwerpunkte setzen. Kiel sei eine segregierte, gespaltene Stadt, in der Armut, auch Kinderarmut, eine große Rolle spiele. Es könne nicht nur darum gehen, die Klimakrise zu bekämpfen, sondern auch ihre sozialen Folgen abzufedern. Pridat schreckt dabei nicht vor dem Slogan „soziale Gerechtigkeit“ zurück, einem Klassiker der Sozialdemokratie.

Ziel müsse es sein, „Politik so zu machen, dass wir den Menschen ihre Ängste nehmen, dass wir ihnen Zuversicht und Hoffnung geben“, sagt Pridat. Der 25-Jährige studiert Politikwissenschaft und Soziologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und steht kurz vor seinem Abschluss.

Kiel: Morlin Möller will mehr Mitglieder der Grünen aktivieren

Co-Vorsitzende Möller ergänzt den politischen Fokus um menschliche Aspekte. Zwar verfüge sie nicht über langjährige politische Erfahrung, dafür aber über zwischenmenschliche Qualitäten, sagt die 32-jährige Bildungsreferentin für ehrenamtliche Dienste in einem Wohlfahrtsverband. Sie verstehe es, zu motivieren, zu aktivieren und zu vernetzen.

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Als Kreisvorsitzende hat sich Möller die Aktivierung der Mitgliedschaft zur Aufgabe gemacht. Tatsächlich sind die stark wachsenden Grünen mit über 1100 Mitgliedern mittlerweile die zweitgrößte Partei in Kiel nach der SPD, leiden aber ein wenig darunter, dass viele Menschen einfach still und leise ihren Mitgliedsbeitrag zahlen.

„Es können mehr Menschen aktiv werden“, sagt Möller. „Demokratie lebt davon, dass Menschen ihre Ideen und Perspektiven einbringen.“ Dafür will sie in der Kreispartei Raum schaffen. Und: „Wir brauchen Leute für den Wahlkampf.“

Häufige Führungswechsel bei den Kieler Grünen

Auf eine Amtszeit von mehr als zwei Jahren wollen sich weder Möller noch Pridat festlegen. Tatsächlich wechselt die Führung der grünen Kreispartei häufiger als in anderen. Nach Johannes Albig, Swaantje Bennecke und Luca Köpping, die jeweils drei Jahre amtierten, kamen und gingen zuletzt in rascher Folge Anna Langsch, Philipp Walter, Jeanette Gehlert und Jessica Kordouni, die nach ihrer Heirat nun Leutert heißt.

Morlin Möller empfindet das allerdings nicht als Nachteil, sondern als eine Qualität ihrer Partei. Es sei „wertvoll, dass man zwei Jahre lang Dinge ausprobieren kann“, sagt sie. Zudem kämen so „immer wieder neue Motivation und neue Ideen rein“.

CN

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