
Extremsportlerin Nathalie Pohl ist der 33. Mensch überhaupt und die erste deutsche Frau, die die „Ocean’s Seven“, sieben der gefährlichsten Meerengen der Welt, durchschwimmt. Am Wochenende durchquerte die 29-Jährige den Nordkanal, eine 41 Kilometer lange Strecke von Gobbins (Nordirland) nach Portpatrick (Schottland), in gut elf Stunden. Für sie sei ein Traum in Erfüllung gegangen, sagte Pohl anschließend. „Ich bin sehr stolz, dass ich mein Ziel jetzt erreicht habe. Auch wenn der Weg hierher wirklich hart war – jeder Armzug, jeder Extrakilometer im Training und jede kalte Dusche haben sich mehr als gelohnt“, wird sie in einem Statement auf ihrer Webseite zitiert.
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„Ocean’s Seven“ ist ein Langstrecken-Schwimmwettbewerb in sieben Teilen, der sich über fünf Kontinente erstreckt: Cookstraße, Nordkanal, Straße von Gibraltar, Kaiwikanal, Tsugarustraße, Ärmelkanal und Santa Catalinakanal.

Die Extremschwimmerin Nathalie Pohl
Quelle: Daniel Toni Jais
Der aus Solingen stammende Pohl durchquerte am Sonntag den Nordkanal für die siebte und letzte Etappe – mehr als 40.000 Armzüge waren hierfür nötig. Eine große Herausforderung war die niedrige Wassertemperatur, die in Nordirland nur 14 Grad betrug. Dies habe die Vorbereitungen auf die Durchquerung „auf ein ganz neues Level gebracht“, sagte Pohls Trainer Joshua Neuloh. Trotz wochenlanger Vorbereitung in Irland und Schottland gewöhne man sich nie ganz an die Temperaturen, erklärte der Extremschwimmer. „Kälte bleibt kalt.“
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Laut Pohl machten die Strömungen und der manchmal unberechenbare Seegang die Durchquerung des Nordkanals besonders schwierig. Die größte Hürde waren jedoch die Meeresbewohner: die Gelbschwanzquallen, deren Stiche extrem schmerzhaft sind. Wegen ihnen galt der Nordkanal lange Zeit als undurchschwimmbar.
Die erste Etappe der „Ocean’s Seven“, den Ärmelkanal, hatte Pohl bereits 2016 im zweiten Anlauf absolviert – mit dem Nordkanal durchschwamm sie nun den letzten verbliebenen Wasserweg. „Dass ich meinen Körper über seine Grenzen hinaus motivieren konnte, ist ein tolles Gefühl. Dass ich jetzt mit diesem Erfolg belohnt werde, macht es umso schöner“, so die zweifache Weltrekordlerin.
RND/seb