Nach dem Beschluss, ab 2025 ein teureres Deutschlandticket einzuführen, fordern Verbände günstigere Alternativen und Preisgarantien. „Viele Menschen, die Grundrente oder Bürgergeld beziehen, werden sich das Deutschlandticket für 58 Euro nicht leisten können. Es ist Zeit, endlich einen Sozialtarif von 29 Euro einzuführen“, sagte der Präsident des Sozialverbands VdKVerena Bentele. Zudem soll das Ticket nicht nur im Abo, sondern auch als Monatskarte erhältlich sein.
Auch die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, sprach sich für ein bundesweites Sozialticket für maximal 29 Euro aus. Die Preiserhöhung sei für Millionen Nutzer eine „schlechte Nachricht“. „Für viele, vor allem finanziell schwächere Menschen, ist das ohnehin schon zu teure Ticket nun unerschwinglich geworden“, sagte Engelmeier.
Die Verkehrsministerkonferenz hatte jüngst beschlossen, dass die Kosten für das Deutschlandticket, das derzeit 49 Euro kostet, ab 2025 auf 58 Euro im Monat steigen sollen. Wie lange das gilt, ist unklar. Manche Landesminister hoffen, dass der Preis bis weit ins Jahr 2026 hinein unverändert bleibt.
Bund und Länder beteiligen sich jeweils mit rund 1,5 Milliarden Euro jährlich
Dafür ist allerdings weiterhin eine finanzielle Unterstützung durch den Bund nötig. Bisher beteiligen sich Bund und Länder mit jeweils rund 1,5 Milliarden Euro jährlich. Das gilt allerdings nur bis einschließlich 2025. Im kommenden Jahr soll laut Bundesverkehrsministerium das Gesetzgebungsverfahren für die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 starten.
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) sprach sich für eine langfristige Preisstabilität aus. „Die Preiserhöhung des Deutschland-Tickets um neun Euro muss mit einer Preisgarantie für mehr als ein Jahr einhergehen“, sagte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Angesichts der deutlichen Preissteigerung brauchten die Verbraucher eine langfristige Planung. Um die Akzeptanz des Deutschland-Tickets zu sichern, müssten die Verbraucher langfristig planen können. Deutschland-Tickets Um die Zukunft des Landes nicht zu gefährden, darf der dringend notwendige Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, gerade auch im ländlichen Raum, nicht vergessen werden.
Auch Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, plädierte für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. „Wir brauchen vor Ort deutlich mehr Mittel für mehr Busse und Bahnen mit kurzen Taktzeiten und attraktiven Netzen sowie das dafür nötige Personal. Das lässt sich nicht über den Ticketpreis stemmen, sondern muss von Bund und Ländern bereitgestellt werden“, sagte Dedy. Ein billiges Ticket nütze wenig, wenn der Service nicht stimme.