Mehr Risikokapital
Startups erhalten Finanzspritze aus der Wirtschaft
17.09.2024, 20:46
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Bei einem Startup-Gipfel in Berlin kündigten Großkonzerne milliardenschwere Unterstützung für junge, innovative Unternehmen an. Rund 12 Milliarden Euro wollen sie bis 2030 investieren, um privates Wagniskapital zu mobilisieren. Experten zufolge ist das allerdings nur ein kleiner Teil der eigentlich benötigten Summe.
Unternehmen haben milliardenschwere Unterstützung zur Finanzierung junger, innovativer Start-up-Unternehmen zugesagt. Rund 12 Milliarden Euro wollen sie bis 2030 in Wagniskapital investieren, wie die Bundesregierung und die staatliche Förderbank KfW bei einem Start-up-Gipfel in Berlin mitteilten. Eine gemeinsame Absichtserklärung wurde mit Unternehmen unterzeichnet.
Dazu zählen etwa die Allianz, die Commerzbank, die Deutsche Bank und der US-Vermögensverwalter Blackrock sowie die Deutsche Börse, die Telekom und Henkel. Die bisherigen Investitionen und die verbesserten Rahmenbedingungen für Startups seien im internationalen Vergleich nicht ausreichend, heißt es in der Erklärung.
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einer „wirklich guten Nachricht“ für deutsche Startups und den Standort Deutschland. Mit der Initiative sollen private Investitionen in Wagniskapital, Startups und innovative Technologien mobilisiert werden. Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte: „Nur wenn es uns gelingt, mehr privates Kapital zu mobilisieren, werden wir zusätzliches Wachstum schaffen.“
Angekündigt wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket, um die Rahmenbedingungen für Wachstums- und Innovationskapital zu verbessern. Startups und sogenannte Scaleups spielten als Innovationstreiber der deutschen Wirtschaft eine wichtige Rolle, hieß es. Allerdings bräuchten diese Unternehmen ausreichend Finanzierung und nachhaltige Strukturen, um zu wettbewerbsfähigen Unternehmen heranzuwachsen.
Finanzierungslücke von rund 30 Milliarden Euro
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck forderte, dass Investitionshürden abgebaut werden sollten. Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Ralf Wintergerst, sagte, die Initiative werde vielen deutschen Start-ups die Finanzierung erleichtern und verbessern. Junge Tech-Unternehmen in Deutschland könnten schneller wachsen und den Technologie- und Innovationsstandort stärken.
Der Startup-Verband forderte jüngst eine Verdreifachung der sogenannten Venture-Capital-Investitionen bis 2030, um eine jährliche Finanzierungslücke von rund 30 Milliarden Euro in Deutschland zu schließen. Dafür sei es notwendig, mehr privates Kapital für „Wagniskapital“ zu mobilisieren, vor allem von institutionellen Investoren wie Versicherungen. Zahlreiche Börsengänge junger Unternehmen außerhalb Europas hätten zu einem erheblichen Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland geführt.