
Mann wird vom Feuer überrascht
Mehrere Tote bei Waldbränden in Portugal
16.09.2024, 21:16
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In vielen Regionen Portugals wüten Brände. Mindestens drei Menschen sind dabei ums Leben gekommen, darunter ein Feuerwehrmann. Die Bürger werden aufgefordert, zu Hause zu bleiben und so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen.
Bei Waldbränden im nordportugiesischen Kreis Aveiro sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Nachdem am Vorabend ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz an einem Herzinfarkt gestorben sei, seien dort nun die Leichen zweier weiterer Opfer geborgen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf die Zivilschutzbehörde (ANEPC). Die Zahl der verletzten Einsatzkräfte und Zivilisten gaben die Behörden mit 17 an.
Mehr als 3500 Feuerwehrleute, Angehörige des Zivilschutzes und Soldaten kämpften gegen die verschiedenen Brände vor allem im Norden und im Zentrum des beliebten Urlaubsziels. „Die Lage ist nicht außer Kontrolle, aber sie ist kompliziert“, sagte ANEPC-Chef André Fernandes. Die Löscharbeiten kämen den Umständen entsprechend gut voran. Ministerpräsident Luís Montenegro sagte alle Termine bis Dienstagabend ab.
Schnelle Hilfe von EU-Partnern
Nachdem die Regierung in Lissabon ihre europäischen Partner im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens um Unterstützung gebeten hatte, reagierte sie rasch: Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland schickten jeweils zwei Löschflugzeuge, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Das Innenministerium in Lissabon teilte mit, die spanischen Maschinen würden am Montag eintreffen.
Obwohl es in vielen Regionen des Landes brannte, richtete sich die Aufmerksamkeit vor allem auf Aveiro, wo drei große und zahlreiche kleinere Brände wüteten. Dort verschlangen die Flammen mehrere Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge in der 25.000-Einwohner-Gemeinde Albergaria-a-Velha, rund 60 Kilometer südlich von Porto. Der Rauch verdunkelte den Himmel über der Regionalhauptstadt Aveiro und anderen Gemeinden dieser Küstenregion. Die Bürger wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben und so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen.
Mehrere Autobahnen und einige Landstraßen wurden teilweise gesperrt. Auch der Zug- und Fernbusverkehr war massiv beeinträchtigt. Rund 70 Menschen seien in verschiedenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden, teilte der Zivilschutz mit.
Waldbrandwarnung bis Dienstag
Bei einem der beiden Todesopfer am Montag handelte es sich um einen 28 Jahre alten Mitarbeiter eines Forstunternehmens, der von dem Brand im Wald überrascht worden war. Das zweite Opfer sei wie der Feuerwehrmann vor ihm ebenfalls an einem Herzinfarkt gestorben, als er versucht habe, die Flammen nahe seinem Haus zu löschen, hieß es. Die Identität dieser Person war zunächst nicht bekannt.
Die Brände in Aveiro brachen nach Behördenangaben allesamt am Sonntagabend aus. Die Ursachen waren zunächst unbekannt. Auch in anderen Regionen Portugals kam es zu einigen großen Waldbränden. Wegen der ungünstigen Wetterbedingungen besteht bis Dienstagabend für praktisch das gesamte Festland erhöhte Waldbrandgefahr. Portugal ist in diesem Jahr bisher von großen Waldbränden weitgehend verschont geblieben.