Kommentar zur VW-Krise: Autogipfel ändert nichts

Kommentar zur VW-Krise: Autogipfel ändert nichts

Am Montag findet wieder ein Autogipfel statt. Den hatten wir schon lange nicht mehr, vor fast einem Jahr. Alle seien sich einig, dass Elektroautos billiger werden müssten, hieß es hinterher. Drei Wochen später kürzte die Bundesregierung dann aber die Kaufprämien. Gleichzeitig machte VW Schlagzeilen: Die Lage sei „kritisch“. Es war Ende November 2023.

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Damit lässt sich der Montag nahtlos anschließen – wohl auch, was die Ergebnisse angeht. Denn mehr als Zusagen und Arbeitsaufträge können derartige Runden kaum bringen. So sind Bekenntnisse zum Elektroauto, Sorgen um die Schlüsselbranche, aber auch Lob für deren Stärke, Appelle zum Schutz der Arbeitsplätze und angesichts der aktuellen Ereignisse auch Ideen für Fördermittel absehbar. Diese müssen allerdings im Lichte der Haushaltsplanung noch ausgearbeitet werden.

Angesichts der Alarmstimmung in der Autoindustrie bleibt einem Wirtschaftsminister nichts anderes übrig, als ein solches Symbol der Sorge zu verwenden. Aber Symbole helfen nichts, und Sorge kann man auch anders. Sollte Robert Habeck am Montag tatsächlich etwas Neues lernen, wäre das zumindest überraschend. Denn es ist alles gesagt, von allen und mehrfach.

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Die Kurzfassung: Die Politik hat mit ihren vielen Beschlüssen, Ankündigungen und Pattsituationen die Konsumenten ebenso verunsichert wie die Industrie. Auch die EU-Kommission hat daran ihren Anteil. Und die Autobauer haben sich auf dem China-Boom ausgeruht, manches schleifen lassen und dann mit halbgaren Modellen ihre Begeisterung für Elektrofahrzeuge abgekühlt. Manche sind nun schlecht auf die Marktkrise vorbereitet.

Daran kann ein Autogipfel wenig ändern, schon gar nicht an den hausgemachten Kostenproblemen von Volkswagen, die offenbar nötig waren, um der Bundesregierung bewusst zu machen, was auf dem Spiel steht. Die Industrie muss ihre unerledigten To-do-Listen abarbeiten, ebenso wie die Bundesregierung ihre eigenen. Am Montag aber werden sie sich gegenseitig noch einmal vorlesen.

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