
Keine Maßnahmen gegen Drohnen
Rätsel um mit Reifen bedeckte russische Flugzeuge scheint gelöst
17.09.2024, 18:55
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Gummireifen an den Tragflächen russischer Kampfflugzeuge hatten Experten im vergangenen Jahr vor Rätsel gestellt. Nun äußerte sich ein hochrangiger US-Militär dazu. Mit der Abwehr von Drohnen hat die Maßnahme offenbar nichts zu tun.
Im Spätsommer 2023 begannen Russlands Streitkräfte damit, einige ihrer Militärflugzeuge mit Gummireifen zu bespannen. Der Grund dafür war lange unklar. Nun könnte ein hochrangiger Angehöriger des US-Militärs das Rätsel lösen. Laut Schuyler Moore, technischer Direktor beim United States Central Command (CENTCOM), soll die Maßnahme die Zielerfassung moderner Waffen verwirren.
„Wenn man Reifen auf die Flügel setzt, Computervision-Modelle haben Schwierigkeiten, zu erkennen, dass es sich um ein Flugzeug handelt“, sagte Moore bei einer Diskussionsrunde des US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS), die auch im Internet übertragen wurde.
Moderne Präzisionsmunition ist häufig mit Zielsuchern ausgestattet, die ein Bild ihres Ziels mit einer zuvor erstellten Datenbank vergleichen. Optische Veränderungen des Zielobjekts können das System jedoch täuschen. Deshalb plädiert Moore dafür, die Zielsucher ständig mit künstlicher Intelligenz zu trainieren, damit sie flexibel auf Veränderungen reagieren können.
Im September letzten Jahres veröffentlichte das US-Unternehmen Maxar Technologies Satellitenbilder des Militärflughafens Engels im Süden Russlands. Darauf waren zwei Langstreckenbomber vom Typ Tu-95 zu sehen, deren Flügel mit Gummireifen bedeckt waren. Einige Experten spekulierten damals, die Reifen könnten als zusätzliche Schutzschicht gegen Drohnenangriffe dienen. Der Flugplatz Engels war bereits zwei Monate zuvor Ziel ukrainischer Angriffe gewesen.
„Wir glauben, dass es zum Schutz vor Drohnen dienen soll“, sagte ein NATO-Vertreter damals gegenüber CNN. Ob die Maßnahme allerdings Wirkung zeigt, ist nicht bekannt.