In Brandenburg Ein Wahltrend, der sich bereits Anfang des Monats bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen abzeichnete, verfestigt sich immer mehr: Die AfD ist vor allem bei jungen Wählern beliebt. In Brandenburg dürfen bei der Landtagswahl auch 16-Jährige wählen.
In der Gruppe der 16- bis 24-Jährigen war die AfD mit Abstand stärkste Partei. Sie erhielt laut infratest dimap 32 Prozent und lag damit deutlich vor der SPD auf Platz zwei (19 Prozent) und der CDU (neun Prozent). Auch in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen ist die AfD bei der heutigen Wahl klar stärkste Kraft.
In Sachsen haben vor drei Wochen 31 Prozent der 18- bis 24-Jährigen die AfD gewählt, in Thüringen waren es 38 Prozent. Dort lag das Ergebnis unter den Jungwählern deutlich über dem Ergebnis der Gesamtbevölkerung – die AfD erreichte 32,8 Prozent. Auch in Brandenburg wählen die Jugendlichen im Durchschnitt überproportional weiter rechts als der Rest der Bevölkerung. In Sachsen entspricht die Zustimmungsrate unter den Jugendlichen etwa dem Gesamtergebnis der AfD.
Die Dynamik ist bemerkenswert. In allen drei Ländern verbesserte die AfD ihr Ergebnis bei jungen Wählern im Vergleich zu den Landtagswahl vor fünf Jahren um mehr als zehn Prozentpunkte. Die Jugend rückt deutlich nach rechts. Grüne und Linke verlieren in dieser Altersgruppe dagegen massiv an Zuspruch.
Es ist ein Trend, der sich auch bundesweit abzeichnet. Bei der Europawahl im Juni konnte die AfD bei jungen Wählern zweistellig zulegen – während vor allem die Grünen an Zustimmung einbüßten.
Bei den Älteren erzielten die traditionellen Volksparteien CDU und SPD ihre besten Ergebnisse. In Brandenburg erhielt die SPD bei den über 70-Jährigen sogar 50 Prozent der Stimmen. Die AfD erreichte in dieser Gruppe mit nur 17 Prozent ihr schwächstes Ergebnis.
Die SPD in Brandenburg profitiert davon, dass die Älteren im Land in der Mehrheit sind. Die Gruppe der Jungwähler ist vergleichsweise klein, ihr Einfluss auf das Gesamtergebnis also gering. Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren waren in Brandenburg nur knapp fünf Prozent der Wahlberechtigten zwischen 16 und 21 Jahre alt. Mehr als jeder Fünfte dagegen war bereits über 70 Jahre alt. Zudem ist die Wahlbeteiligung der wenigen Jungwähler unterdurchschnittlich.