
Der Gehsteig vor dem Geschäft in Kölns beliebter Einkaufsstraße ist übersät mit Glasscherben, dazwischen liegen Kleidungsstücke. Im Inneren des verrußten, weitgehend zerstörten Ladens sind Polizisten mit Hund im Einsatz und suchen nach Spuren. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen hat es mitten in der Kölner Innenstadt eine Explosion gegeben.
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Ob es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt, sei noch unklar und werde untersucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Auch ein Zusammenhang zu mehreren Sprengstoffanschlägen in Nordrhein-Westfalen, die mit der sogenannten Mokro-Mafia in Verbindung gebracht werden könnten, werde untersucht.
Explosion weckt Anwohner
Gegen 5 Uhr weckte ein Knall die Anwohner aus dem Schlaf, aus einem Bekleidungsgeschäft schimmerte ein Feuerschein. Die Feuerwehr löschte den Brand rasch. Ein Mann habe zuvor versucht, den Brand einzudämmen, sagte ein Polizeisprecher. Auf einem vermutlich privat aufgenommenen Video, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, ist zu sehen, wie eine Person brennende Gegenstände aus dem Geschäft wirft. Der Mann blieb unverletzt und wurde als Zeuge vernommen. Weitere Verletzte gab es nicht. Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab.
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Die Ehrenstraße ist tagsüber eine belebte Einkaufsstraße. Hier haben sich angesagte Marken angesiedelt, die ein junges Publikum anziehen. Der Tatort liegt nur wenige Gehminuten vom Hohenzollernring entfernt, wo am Montagmorgen vor einer Diskothek ein Brandsatz explodierte. Eine 53-jährige Reinigungskraft erlitt dabei Trommelfellverletzungen.
Zusammenhang zur Explosion am Montag?
Zur Fahndung nach dem Tatverdächtigen des Vorfalls vom Montag nutzt die Polizei derzeit Aufnahmen von Überwachungskameras. Darauf ist eine Person zu sehen, die einen Kapuzenpullover trägt und eine blaue Einkaufstüte bei sich trägt, in der sich vermutlich ein Brandbeschleuniger befindet. Die Tüte wurde vor das Fenster der Diskothek gestellt und angezündet. Die Bilder stammten von der Videoüberwachung der Polizei am Hohenzollernring, hieß es.
Ob es Videoaufzeichnungen von der neuen Tat gibt, ist noch unklar. „Wir haben in der Ehrenstraße keine polizeiliche Videoüberwachung. Falls es Bilder gibt, sind wir auf andere Videoüberwachungen angewiesen“, so der Polizeisprecher. „Es müssen erst einmal Bilder in entsprechender Qualität vorliegen, wenn es überhaupt welche gibt.“
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In den vergangenen Wochen kam es in Köln, aber auch in anderen NRW-Städten wie Duisburg und Engelskirchen zu mehreren Explosionen. Nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei stehen diese Taten im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden, unter anderem aus den Niederlanden. Explosionen vor Hauseingängen sind eine häufig genutzte Drohung der niederländischen „Mocro Mafia“. Mit diesem Begriff werden Drogenhändler aus dem Nachbarland bezeichnet, von denen einige marokkanischer Herkunft sind.
RND/dpa