Erinnerungskultur: Gedenkstätten tauschen sich über Bedrohung von rechts aus

Erinnerungskultur: Gedenkstätten tauschen sich über Bedrohung von rechts aus

Mitarbeiter von Denkmäler zu den Verbrechen der Nationalsozialisten und ähnlichen Institutionen aus ganz Deutschland wollen über Strategien zur Stärkung der Demokratie und zur Bekämpfung des Rechtsextremismus sprechen. Mehr als 80 Vertreter von Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Erinnerungsorten werden vom 25. bis 27. September im Zwangsarbeitsmuseum Weimar erwartet, wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora mitteilte.

„Die Gedenkstättenarbeit wird angegriffen, vor allem von rechts“, betonte Stiftungsdirektor Jens Christian Wagner. Er begrüßte die Entscheidung für Weimar als Tagungsort wurde bewusst kurz nach der Thüringer Landtagswahl gewählt. Bei der Wahl am 1. September war die AfD, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz in Thüringen als eindeutig rechtsextrem eingestuft wird, mit über 30 Prozent stärkste Kraft geworden.

An Gedenkstätten wird rechtsextremistisches Gedankengut offen zur Schau gestellt

Massive Angriffe auf die Erinnerungskultur seien keine Einzelfälle, heißt es in der Mitteilung der Stiftung weiter. Viele Gedenkstätten und Lernorte zu den NS-Verbrechen seien seit Jahren Anfeindungen ausgesetzt. Nicht nur würden die Verbrechen der Nazis verharmlost und geleugnet, auch Mitarbeiter der Einrichtungen würden bedroht, Bildungsprogramme gezielt gestört und Denkmäler beschädigt. „Gedenkstätten werden zunehmend von Menschen besucht, die keine Angst haben, ihr rechtsextremistisches Gedankengut offen zu äußern“, sagte Thomas Köcher, Leiter der Bremer Landeszentrale für politische Bildung.

In ganz Deutschland gibt es rund 300 Gedenk- und Dokumentationsorte sowie Erinnerungsorte, die über die Verbrechen des NS-Regimes aufklären.

© dpa-infocom, dpa:240923-930-240751/1

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