

Es gibt Begriffe wie „Fehlallokation“. Geld wird in die falschen Verwendungszwecke gepumpt. Der Konsument fragt nicht danach, aber der Staat ist fest entschlossen, ein bestimmtes Thema voranzutreiben und versenkt dafür jede Menge Geld. Hersteller wollen sich einem vermeintlichen Zeitgeist anpassen, springen auf ein Thema auf, das politisch massiv gefördert wird und verkalkulieren sich dabei massiv. Das sieht man aktuell beim Thema Elektroautos. Aktuelle Nachrichten aus Italien offenbaren immer mehr, dass staatlich geförderte Luftschlösser in sich zusammenfallen.
Elektroautos und Batterien: Massive Probleme in Europa
Einerseits haben chinesische Unternehmen wie BYD und der US-Pionier Tesla in Sachen Elektroauto-Entwicklung und -Preise die Nase deutlich vorn. Andererseits verdienen vor allem deutsche Hersteller noch immer viel Geld mit Verbrennern. Und so fällt es schwer, von der alten, aber gut funktionierenden Technologie loszulassen. Aufgrund des immer drohenden EU-Verbots von Verbrennern war der Konzern jedoch gezwungen, immer stärker auf Elektroautos zu setzen, auch wenn die Kunden diese nicht wollen. Auch VW ist im großen Stil auf diesen Zug aufgesprungen. Doch wie wir jetzt feststellen, war der Drang, auf Elektroautos umzusteigen, viel zu groß und der Konzern steht kurz davor, ganze Fabriken in Deutschland zu schließen.
Denken Sie an Dezember 2023 zurück: Aufgrund knapper Haushaltsmittel kürzte die Bundesregierung plötzlich die Subventionen für Autokäufer. Das war genau der Zeitpunkt, als der Absatz von Elektroautos in Deutschland einbrach. Dies zeigte, dass der kleine „Boom“ in der Branche zuvor vor allem durch staatliche Subventionen angetrieben worden war und nicht durch begeisterte Verbraucher, die vom Kosten-Nutzen-Verhältnis überzeugt waren. Aktuelle Daten des Kraftfahrtbundesamtes zeigen, dass von Januar bis August 2024 die Zahl der Zulassungen von Elektroautos in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,4 % zurückging.
Italien kürzt Subventionen für Batteriefabrik von Mercedes und Stellantis
Nachrichten aus Italien zeigen derzeit eine schwache Nachfrage nach Elektroautos und Batteriezielen in Europa. Die italienische Regierung kürzt die Finanzierung der Batteriefabrik von Stellantis und Mercedes-Benz – ein Projekt, das sich aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Elektroautos in Europa verzögert hat.
Öffentliche Mittel, die ursprünglich der Automotive Cells Company SE zugeteilt wurden, zu deren Anteilseignern die beiden Automobilhersteller gehören, werden in andere Initiativen für grüne Energie umverteilt. nachdem das Unternehmen keinen klaren Zeitplan für die Entwicklung der Anlage vorgelegt hatteLaut Bloomberg äußert sich dies derzeit etwa der italienische Industrieminister Adolfo Urso.
ACC, das den Bau von drei Batteriefabriken in Europa mit einer Gesamtinvestition von 7 Milliarden Euro geplant hatte, hat die Vorbereitungsarbeiten auf einer Baustelle in Termoli an der Ostküste Italiens ausgesetzt. Das Unternehmen hat auch die Bauarbeiten in Kaiserslautern eingestelltACC werde im ersten Halbjahr des nächsten Jahres erneut mit der italienischen Regierung über Finanzierungspläne sprechen, sagte Vorstandsvorsitzender Yann Vincent in einem Telefoninterview.
Stellantis wird bis 2028 weiterhin Motoren im Werk Termoli bauen, um die Auswirkungen der Verzögerungen bei der Batteriefabrik abzufedern, sagte ein Unternehmensvertreter. Die Regierung von Giorgia Meloni und Stellantis waren in den letzten Monaten aneinandergeraten, nachdem der Autobauer Pläne zum Stellenabbau in Italien aufgrund eines branchenweiten Nachfragerückgangs angekündigt hatte. Letzte Woche kündigte Stellantis an die Produktion des Elektroautos Fiat 500 in Turin im nächsten Monat einzustellen, da es in Europa an Aufträgen mangelt.
Northvolt-Katastrophe
Dass die Nachfrage nach Elektroautos in Europa nicht besonders hoch zu sein scheint, zeigte im Juni das Debakel um den schwedischen Batteriezellenhersteller Northvolt. BMW stornierte einen Auftrag im Wert von 2 Milliarden Euro. Northvolt ist nun dabei, ganze Fabriken zu schließen und Mitarbeiter zu entlassen. Auch die neue Fabrik in Heide bei Hamburg könnte in Schwierigkeiten geraten. Die Träume vor allem deutscher Politiker, Northvolt könne Europas Abhängigkeit von chinesischen Batteriezellen brechen, dürften vorerst abgesagt sein.
FMW/Bloomberg
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