Kiel. Drei Spiele, keine Punkte: Der Saisonstart von Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel verlief ernüchternd. Gleiches gilt für den kommenden Gegner der Störche am Samstag (15.30 Uhr, Holstein Kiel Liveticker), den VfL Bochum. Nachdem man am Ende der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg aus der deutschen Spitzenklasse entging, ist die Stimmung auch an der Castroper Straße vor dem Duell mit den Störchen angespannt.
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Wie der Liga-Aufsteiger ist auch der VfL nach drei Saisonspielen noch ohne Punkt, verlor gegen RB Leipzig (0:1), Borussia Mönchengladbach (0:2) und den SC Freiburg (1:2). „Die Situation ist nicht zufriedenstellend. Wenn man sich das Auftaktprogramm anschaut, war es auch nicht einfach“, sagte VfL-Profi Felix Passlack unter der Woche in einem Medieninterview und stellte klar: „Jetzt geht es darum, Kiel zu schlagen.“
Hofmann: „Brauchen die ersten drei Punkte“
Ähnlich argumentiert auch Stürmer Philipp Hofmann. „Es ist ganz wichtig, wir brauchen die ersten drei Punkte. Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Aber wir dürfen uns nicht hinreißen lassen, weil wir den Sieg zu sehr wollen“, sagte der 31-Jährige, der mit seinen beiden Toren im Relegations-Rückspiel entscheidenden Anteil am Bochum-Klassenerhalt hatte. Und weiter: „Es kann gut sein, dass wir viel den Ball haben. Dann müssen wir uns was einfallen lassen. Aber es geht nicht darum, dass wir nach zehn Minuten führen, wir brauchen Geduld.“
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Auch VfL-Trainer Peter Zeidler rechnet mit einem ähnlichen Spiel. Auf der Pressekonferenz am Freitag vor dem Spiel gegen die Störche betonte der 62-Jährige: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass man in der Mannschaft keinen Druck spürt. Jeder will Erfolg. Wir betonen die Bedeutung der Körpersprache. Selbstvertrauen ist nicht automatisch da.“
Ex-Torhüter Riemann verklagt VfL Bochum
Doch die Unruhe um den Traditionsverein aus dem Westen ist nicht zu übersehen und greift aufgrund von Vorfällen im Umfeld des Vereins immer weiter um sich. Der frühere Torhüter Manuel Riemann (290 Profispiele für Bochum, Anm. d. Red.), der am Ende der vergangenen Saison kurz vor dem Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf suspendiert wurde und seitdem nicht mehr mit den Profis trainieren darf, klagt gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Der Verein betonte allerdings, es handele sich dabei nicht um eine „Suspendierung oder Bestrafung“, sondern um eine Freistellung von der Arbeit, wobei Riemann weiterhin sein volles Gehalt erhalte. Eine erste Güteverhandlung scheiterte, im November soll es deshalb zu einer regulären Verhandlung vor dem Arbeitsgericht kommen. Auch eine außergerichtliche Einigung war zuvor gescheitert.
Bochum auf der Spur des eigenen Negativrekords
Der Druck vor dem Bundesliga-Kellerduell lastet ganz klar auf dem VfL. Zudem hält Bochum bereits den Negativstart-Rekord der Bundesliga-Geschichte. In der Saison 2022/23 verlor Bochum seine ersten sechs Spiele. Das schafften nur der 1. FSV Mainz 05 (Saison 2020/21) und Fortuna Düsseldorf (Saison 1991/92). Dass Bochum am Ende den Klassenerhalt schaffte, dürfen beide Vereine als Mutmacher sehen.
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Aber: Die großen Außenseiter der letzten Jahre – SV Darmstadt 98 (Saison 2023/24), SpVgg Greuther Fürth (Saison 2021/22), SC Paderborn 07 (Saison 2019/20) und Eintracht Braunschweig (Saison 2013/14) – holten in den ersten fünf Spielen jeweils nur einen Punkt und stiegen nach nur einem Jahr Bundesliga ab. Der Klassenkampf ist schon am vierten Spieltag spürbar.
CN