Zum ersten Spiel der neuen Champions-League-Saison empfängt Bayern München Dinamo Zagreb. Was die Münchner beim kroatischen Meister erwartet und warum Kompany bereits Personalsorgen hat.
Mit einem Heimspiel gegen Dinamo Zagreb startet der FC Bayern München am Dienstag (21 Uhr, BR24Sport live im Radiobeitrag) in die Champions-League-Saison. Für die Bayern ist es eine besondere Saison, denn das Finale steigt am 31. Mai 2025 im eigenen Stadion. Gespielt wird allerdings in einem völlig neuen Format und Trainer Vincent Kompany muss nach der Verletzung von Sacha Boey einen neuen Rechtsverteidiger in seinen Kader holen.
Traum vom „Finale dahoam“
„Zunächst einmal muss ich sagen, dass es für uns alle etwas Neues ist“, erklärte Manuel Neuer zu Beginn der Pressekonferenz zum ersten Spieltag der Champions League. Für den Kapitän, der gegen Dinamo Zagreb zum 143. Mal in der Königsklasse auf dem Platz steht, ist das Format zwar neu, nach vier Pflichtspielsiegen in der Bundesliga und im DFB-Pokal blickt Neuer der Partie aber voller Zuversicht entgegen: „Das Finale ist in München, da wollen wir hin und werden alles dafür geben.“
Beim „Finale dahoam“ 2012 unterlag Bayern München in einer titellosen Saison im Elfmeterschießen dem FC Chelsea. Manuel Neuer zog daraus seine eigenen Schlüsse: „Was dann passiert ist, wissen wir alle, das war das Triple mit dem Sieg in Wembley gegen Dortmund.“
Wer wird für den verletzten Boey spielen?
Vor seinem Champions-League-Debüt als Trainer beschäftigten Vincent Kompany aber andere Dinge: „Die Hauptsache für mich ist, dass wir das auf dem Platz zeigen, dass wir gegen Zagreb gewinnen“, sagte der 38-Jährige. Der direkte Einzug ins Achtelfinale, also ein Platz unter den besten Acht im neuen Liga-Format mit 36 Klubs, sei das erste Ziel.
Seine Personalplanung musste er kurzfristig ändern, weil sich Sacha Boey im Training einen Meniskusriss zugezogen hatte. Kompany ärgerte sich über die Verletzung, „aber wir werden eine Lösung finden.“ Wie die aussehen wird, wollte der Cheftrainer allerdings noch nicht verraten. Möglicherweise könnte Kimmich wieder dauerhaft nach rechts rücken und im Mittelfeld Aleksandar Pavlovic und João Palhinha ersetzen.
Goretzka „bis ins Mark motiviert“
Leon Goretzka wird gegen Zagreb in den Kader der Münchner zurückkehren. Aufgrund der Verletzung von Sacha Boey „stelle sich diese Frage aber nicht“, sagte Kompany. Der 29-Jährige stand gegen Kiel (6:1) ebenso wenig im Kader wie beim DFB-Pokal-Auftakt in Ulm (4:0).
Manuel Neuer stärkte Leon Goretzka den Rücken: „Grundsätzlich leiden auch wir Spieler, die ihn schon lange kennen und ihn als Mensch und Spieler sehr schätzen, mit ihm. Leon war immer ein wichtiger Faktor auf dem Platz und deshalb wollen alle, dass er wieder bei uns auf dem Platz steht. Ich glaube an ihn“, so der Kapitän, denn: „Er ist bis ins Mark motiviert, das merkt man in jedem Training. Ich bin fest davon überzeugt, dass seine Zeit kommen wird“, betonte Neuer.
Schöne Erinnerungen an Dinamo Zagreb
An den kroatischen Serienmeister haben die Münchner gute Erinnerungen. 2015 gewannen sie in der Gruppenphase 5:0. Auch Manuel Neuer ist vor dieser Partie gegen Dinamo Zagreb optimistisch, denn „die Siegermentalität ist zurück“, sagte der Kapitän und gab einen Einblick, wie das Team das Champions-League-Auftaktspiel gewinnen will: „Wenn eine Mannschaft gegen uns spielt, die nicht aus den fünf Top-Ligen kommt, ist es immer hilfreich, schnell zu spielen, in der richtigen Position zu sein und den Gegner durch schnelles Spiel unter Druck zu setzen, damit wir unsere eigenen Chancen kreieren.“
Dinamo kommt mit starker Offensive
Manuel Neuer lobte Dinamos Stürmer Bruno Petkovic, weil der beidfüßige Spieler „auch eine gewisse Wucht in den Strafraum bringt“. Auch Vincent Kompany beschäftigte sich in der Vorbereitung intensiv mit der Offensive der Gäste: „Sie sind von Natur aus technisch stark und sind es auch gewohnt, im letzten Drittel viel Ballbesitz zu haben.“
In den vielen Jahren der Gruppenphase galten die Bayern als Auftaktspezialisten. Sie gewannen 20 Auftaktspiele in Folge. Von den letzten 40 Gruppenspielen haben sie kein einziges verloren. An diese Serie wollen sie anknüpfen.
Die weiteren Gegner in der Gruppenphase
Zumal noch anspruchsvolle Auswärtsspiele bei Aston Villa (2. Oktober) und dem FC Barcelona (23. Oktober) mit Ex-Trainer Hansi Flick anstehen. Weitere Gegner sind Benfica Lissabon, Paris Saint-Germain, Schachtjor Donezk, Feyenoord Rotterdam und Slovan Bratislava.
Am Ende der Pressekonferenz fragte ein Reporter Kompany nach seiner Garderobe für sein Debüt in der Champions League: „Ehrlich gesagt, habe ich keine Sekunde darüber nachgedacht“, antwortete der etwas ratlose Trainer lachend.
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Quelle: BR24Sport 17.09.2024 – 21:00
