Die Dortmunder Profis um Matchwinner Jamie Gittens wurden von den mitgereisten Fans gefeiert. Trotz einer verhaltenen Leistung zu Beginn startete der BVB mit einem 3:0 (0:0)-Sieg gegen den belgischen Meister FC Brügge in die neue Saison der Champions League. Der eingewechselte Gittens traf in der Schlussphase doppelt (76. und 86. Minute), ehe der ebenfalls erst in der zweiten Hälfte eingewechselte Serhou Guirassy (90.+5) per Foulelfmeter sein erstes Tor für die Mannschaft erzielte. Dortmund erreicht.
Am Mittwoch zeigte Nuri Sahins Team nichts von der Brillanz, die die Bundesliga-Mannschaft ins Finale gegen Real Madrid In der reformierten Königsklasse mit einer Liga für alle Vereine rangiert man allerdings zunächst im oberen Bereich.
„Heute ist ein guter Tag“, sagte Gittens schmunzelnd beim Streamingdienst DAZN. Julian Brandt meinte: „Man kann am Ende des Spiels immer noch Tore schießen. (…) Die erste Halbzeit war hart. Wir sind viel gelaufen und haben viele gute Chancen zugelassen. Es war viel Arbeit.“ Was die Mannschaft aber auch auszeichne, sei, „dass auch unsere Bank die Tore schießt“, sagte Brandt. „Wir haben in der ganzen Linie einen guten Kader.“
«Der Nervenkitzel» der Königsklasse
109 Tage nach dem verlorenen Finale erklang in Dortmund die Champions-League-Hymne wieder im Stadion, Sahin erstmals als BVB-Cheftrainer. Er habe „gut geschlafen“, berichtete der 36-Jährige kurz vor Anpfiff, doch im Jan-Breydel-Stadion habe schon früh „das Kribbeln“ eingesetzt.
Der Bundesligist, der sich durch die UEFA-Sonderregelung als Tabellenfünfter für die erfolgreichste Liga qualifiziert hatte, startete gut. Donyell Malen hätte in der vierten Minute aus aussichtsreicher Position in Führung gehen können, der Schuss des Stürmers war allerdings etwas zu ungenau. Karim Adeyemis Weitschuss Brügge Torhüter Simon Mignolet hatte keine Probleme (7.’).
Von einer besonderen Dominanz des Vorsaisonfinalisten war allerdings nichts zu sehen. Brügge, aktuell Tabellenzweiter der belgischen Pro League, hielt gut dagegen und suchte immer wieder nach Kontermöglichkeiten. Auch Dortmund hatte bei den zahlreichen Chancen der Gastgeber viel Glück – und Gregor Kobel. Der Torhüter parierte stark gegen Raphael Onyedika, nachdem Schüsse der Belgier geblockt worden waren. Hugo Vetlesen traf mit dem geblockten Ball nur die Latte (12.).
Drei Änderungen nach dem Sieg in der Bundesliga
Im Vergleich zum 4:2-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim entschied sich Sahin für drei Veränderungen in der Startelf, unter anderem saß Guirassy nach seinem BVB-Debüt am Freitag zunächst auf der Bank. „Wir haben einen richtig hochwertigen Kader und die Jungs wissen, wie ich dazu stehe“, sagte Sahin.
Bis zur Halbzeit hatte sich das Vorbild der ersten Minuten verfestigt. Der BVB hatte deutlich mehr Ballbesitz, spielte deutlich mehr Pässe, kam aber nur selten hinter die dicht stehende Abwehr der Gastgeber. Bei den seltenen Kontern wirkte Brügge gefährlicher. Der frühere Düsseldorfer Christos Tzolis wollte nach einem Zweikampf mit Nico Schlotterbeck im Dortmunder Strafraum Elfmeter, wurde aber verwehrt (33.). Andreas Skov Olsen prüfte wenig später Kobel (37.).
Der Joker schlägt zu
Sahin nahm in der Pause keine Auswechslungen vor, die Spieler auf dem Platz belohnten sein Vertrauen allerdings nur bedingt. Nach einem Freistoß von Marcel Sabitzer am Pfosten vorbei kam Hans Vanaken im Dortmunder Strafraum zum Abschluss, der Schuss ging allerdings zu hoch (55. Minute). Anschließend wurden Guirassy und Waldemar Anton für Malen und Ramy Bensebaini eingewechselt (59. Minute).
Die nächste gute Chance hatte Brügge, als Kobel bei Vetlesens Schuss eingreifen musste (63.). Die Gastgeber waren in dieser Phase deutlich näher an der Führung, was Sahin an der Seitenlinie sichtlich ärgerte. Der Trainer brüllte immer wieder Anweisungen aufs Feld – und brachte Gittens für Sabitzer (68.).
Acht Minuten später tat der 20-Jährige, was ein Einwechselspieler tun muss: Nach Pass von Emre Can bezwang Gittens Torhüter Mignolet mit einem abgefälschten Schuss und wurde erstmals von den mitgereisten BVB-Fans gefeiert. Seinen zweiten Treffer erzielte der Offensivspieler nach einer starken Einzelleistung – die Partie war entschieden, der Tabellenstatistik half der dritte Dortmunder Treffer aber noch.
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