Zum achten Mal in Folge seit 1990 SPD Die Landtagswahl in Brandenburg hat die AfD gewonnen. Die Partei von Ministerpräsident Dietmar Woidke erreichte laut Landeswahlkommission 30,9 Prozent und damit ein noch besseres Ergebnis als 2019. Zweitstärkste Partei war die AfD mit 29,2.
Nach Auszählung aller Wahlkreise landete die erstmals antretende Koalition von Sahra Wagenknecht mit 13,5 Prozent auf Platz drei. Die CDU um Spitzenkandidat Jan Redmann landete mit 12,1 Prozent auf Platz vier und erzielte damit ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Brandenburg.
Grüne, Linke, FDP und Freie Wähler scheiterten an der Fünfprozenthürde und errangen kein einziges Direktmandat, das ihnen den Einzug in den Landtag ermöglicht hätte. Die FDP war seit 2014 nicht mehr im Landtag vertreten und scheiterte mit 0,8 Prozent. Die Grünen schieden mit 4,1 Prozent aus, die Linke mit 3,0 Prozent und die Freien Wähler verpassten mit 2,6 Prozent den Wiedereinzug in den Potsdamer Landtag.
SPD verbessert sich um 4,7 Prozentpunkte
Die SPD konnte ihr Wahlergebnis von 2019 um 4,7 Prozentpunkte verbessern, die AfD legte um 5,7 Punkte zu. Deutliche Verluste erlitt die CDU mit 3,5 Punkten und die Grünen mit 6,7 Punkten. Die Linke verlor 7,7 Punkte und die Freien Wähler 2,4 Punkte. Auch die FDP verlor weitere 3,3 Punkte.
Da Grüne, Linke und Freie Wähler kein Direktmandat errangen, galt auch die sogenannte Grundmandatsklausel nicht, wonach eine Partei mit weniger als fünf Prozent der Zweitstimmen bei einem Direktmandat mit Fraktionsstärke in den Landtag einzieht. Von den 44 Direktmandaten gingen 25 an die AfD und 19 an die SPD.
Die Sozialdemokraten, die in Brandenburg bislang mit CDU und Grünen regierten, können nun mit Woidke weiterregieren. Er hatte vor der Wahl angekündigt, sein Amt niederzulegen, sollte die SPD hinter der AfD landen.
Obwohl der Landtag nur vier Fraktionen hat, reicht es für eine Koalition zwischen SPD und CDU nicht. Nach Berechnungen von ARD und ZDF verfügen beide Parteien zusammen über 44 Sitze, womit ihnen ein Sitz zur Mehrheit fehlt. Da sie eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt, könnte die SPD nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis allein mit dem BSW regieren oder den bisherigen Koalitionspartner CDU für ein Dreierbündnis heranziehen.
Mit 72,9 Prozent war die Wahlbeteiligung bei einer Landtagswahl in Brandenburg so hoch wie nie zuvor. Vor fünf Jahren hatten 61,3 Prozent der Brandenburger ihre Stimme abgegeben.