
Potsdam. Die neue Insa-Umfrage im Auftrag der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland), der „Lausitzer Rundschau“ und der „Märkischen Oderzeitung“ zeigt eine gefestigte Opposition der AfD-Klientel gegenüber ihren politischen Gegnern.
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AfD-Wähler reagieren regelrecht allergisch auf Grüne und Linke. Fast 90 Prozent der AfD-Anhänger hoffen inständig, dass die Grünen aus dem Landtag fliegen. Immerhin 68 Prozent hoffen, dass die Linke nicht mehr im Parlament vertreten sein wird.
AfD-Wähler können sich am ehesten mit dem BSW-Spitzenkandidaten identifizieren
Dagegen wünschen sich 95 Prozent der AfD-Sympathisanten eine Beteiligung ihrer Partei an der künftigen Regierung. Auf Platz eins der Politikerrangliste der AfD-nahen Befragten liegt erwartungsgemäß AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt.
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Am wenigsten geschätzt wird die Grünen-Spitzenkandidatin Antje Töpfer von den AfD-Wählern im Politiker-Ranking. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) schneidet unter AfD-Sympathisanten schlecht ab.
Die Wähler der AfD, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als mutmaßlich rechtsextreme Partei beobachtet wird, können sich Robert Crumbach vom Sahra Wagenknecht-Bündnis (BSW) am ehesten in verantwortlicher Position vorstellen. Auch Péter Vida (BVB/Freie Wähler) schneidet bei dieser Wählergruppe recht gut ab.
Migration ist die größte Sorge der AfD-Wähler – der Klimawandel beunruhigt sie kaum
Geht es um drängende politische Probleme, ist für AfD-Wähler Migration mit Abstand das wichtigste Thema, gefolgt von Kriminalität und Inflation. Klimaschutz ist AfD-Wählern völlig unwichtig und auch die Verbreitung von Fake News über soziale Medien und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs rangieren bei dieser Klientel auf den hinteren Plätzen.
Da der brandenburgische Verfassungsschutz die AfD als mutmaßlich rechtsextreme Partei einstuft, ist ein Blick auf die Selbstwahrnehmung der Wähler interessant. Der Umfrage zufolge halten 23 Prozent der AfD-Wähler die Partei für ganz oder teilweise rechtsextrem. 72 Prozent der Sympathisanten sind hingegen davon überzeugt, dass die AfD „überhaupt nicht“ rechtsextrem ist.
Dass die meisten anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen haben, wird von 84 Prozent der Wähler der Rechtspartei kritisiert.
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Bei der Einschätzung, woher die größte Gefahr für die Demokratie in Brandenburg kommt, zeigen sich unter AfD-Wählern sehr deutliche Unterschiede. 54 Prozent der AfD-Anhänger sind davon überzeugt, dass Migration das größte Risiko für die Demokratie in Brandenburg darstellt. Bei CDU und BSW sind es weniger als halb so viele. AfD-Wähler haben zudem deutlich stärker als andere Parteianhänger den Eindruck, dass ihnen „die freie Meinungsäußerung ihrer eigenen Meinung nicht gestattet wird“.
AfD-Wähler sind klar gegen Unterstützung der Ukraine
Generell sind AfD-Wähler pessimistischer, was ihre eigene wirtschaftliche Lage angeht, als Anhänger anderer Parteien. Nur bei der Linken und dem BSW gibt es einen ähnlich hohen Anteil von Menschen, die im nächsten Jahr mit einer Verschlechterung ihrer privaten wirtschaftlichen Lage rechnen.
Gefragt nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, stehen AfD-Wähler am deutlichsten auf der Seite Moskaus. 80 Prozent der befragten AfD-Sympathisanten sagten, die finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine müsse sofort beendet werden – nicht einmal BSW-Anhänger (75 Prozent) teilen diese Meinung in der gleichen Konsequenz.
Dieser Text erschien erstmals in der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“.