Wintereinbruch in Bayern sorgt für Unfälle, Verletzte, glatte Straßen und zahlreiche Rettungseinsätze

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Unfälle Wintereinbruch 03. Januar 2025
In Oberbayern und der Region kam es wegen des Wintereinbruches zu etlichen Einsätzen. © medienpics.de/jre (Montage)

Rosenheim/Landkreis – Der Winter ist da – und zeigt in Teilen Bayerns nicht nur seine schönen Seiten. Am Donnerstagabend (2. Januar) und in der Nacht auf Freitag (3. Januar) kam es zu etlichen Unfällen und Rettungseinsätzen. Betroffen war auch eine wichtige Bahnstrecke.

Service:

Update, 12 Uhr – Schwerer Unfall bei Babensham

Am Freitagvormittag (3. Januar) gegen 9.30 Uhr krachte es witterungsbedingt in der Nähe des Weilers Moos im Gemeindegebiet von Babensham (Landkreis Rosenheim). Ein 57-jähriger Autofahrer aus dem Altlandkreis wollte mit seinem VW auf der Staatsstraße 2357 von Schnaitsee kommend in Richtung Wasserburg am Inn fahren. Dabei kam er nach bisherigen Erkenntnissen aufgrund winterlicher Glätte ins Rutschen und kollidierte mit dem entgegenkommenden Audi eines 61-jährigen Dachauers.

Der Fahrer des VW wurde leicht verletzt und vorsorglich in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Der zweite Beteiligte blieb unverletzt. Es entstand hoher Sachschaden in Höhe von etwa 40.000 Euro. Beide Unfallfahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Die Polizei ermittelt nun zum Unfallhergang.

Update, 11.50 Uhr – Weitere Details zu Zug-Unfall

Inzwischen liegen weitere Details zu dem schweren (Schnee-)Unfall zwischen einem Intercity und einem Auto an einem Bahnübergang bei Stephanskirchen vor. rosenheim24.de hatte bereits berichtet. Wie durch ein Wunder blieben sowohl der Autofahrer, ein 22-jähriger Schechener, als auch Lokführer und Zug-Passagiere unverletzt. Es entstand allerdings horrender Schaden in Höhe von einer halben Million Euro am Zug. Das Auto erlitt wirtschaftlichen Totalschaden.

Update, 11.10 Uhr – Glättebedingte Unfälle in Nordbayern

Bereits am Donnerstagabend (2. Januar) hatte die Polizei vor allem auch in Franken glättebedingte Unfälle gemeldet. Ein Polizeisprecher berichtete von einem Unfall mit Verletzten aufgrund der Witterungsverhältnisse im Fichtelgebirge bei Bischofsgrün (Landkreis Bayreuth) und von einem Unfall auf der A70 zwischen Bamberg und Bayreuth. Ersten Erkenntnissen zufolge erlitt ein Mensch Knochenbrüche.

Auch in der Oberpfalz gab es einige Unfälle. Unter anderem bei Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz verlor laut Polizei ein Autofahrer die Kontrolle über seinen Wagen, es gab zwei Verletzte. Weitere Unfälle auf glatten Straßen meldete die Polizei für die Landkreise Forchheim und Passau, Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Im Süden – unter anderem in der Landeshauptstadt München – waren am Freitagmorgen noch vielerorts Straßen schneebedeckt und glatt.

Laut Lawinenwarndienst Bayern wird speziell in den Allgäuer Alpen am Freitag oberhalb der Baumgrenze erhebliche Lawinengefahr der Warnstufe drei auf der fünfstufigen Skala erwartet. In den Bergen in Oberbayern bleibt die Gefahr mäßig mit Warnstufe zwei.

Die Erstmeldung:

In Stephanskirchen bei Rosenheim war am Donnerstagabend ein Mann mit seinem Wagen über einen Bahnübergang gefahren, teilte die Polizei mit. Dabei habe er wegen Glätte die Kontrolle verloren und sei mit seinem Auto auf die Gleise gerutscht. Er habe aussteigen können, bevor der Wagen kurze Zeit später von dem Zug erfasst wurde. Niemand sei verletzt worden.

In dem Zug, der von München nach Salzburg unterwegs war, saßen laut Polizei 85 Fahrgäste. Da der IC mit einer zweiten Lok am Zugende unterwegs war, konnten die Reisenden in der Nacht zurück in Richtung München fahren, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Die defekte, vordere Lok sei nach dem Unfall abgeschleppt worden. Gegen 3 Uhr am Freitagmorgen wurde die Strecke wieder freigegeben. Es entstand nach Polizeiangaben ein Schaden von mindestens 500.000 Euro.

Lastwagen bleiben im Schnee stecken

In Bergen (Landkreis Traunstein) steckten am frühen Freitagmorgen zwei 40-Tonner im Schnee fest. Auch in Grabenstätt ging es für mehrere Laster nicht weiter. Im Ortsteil Erlstätt kam eine junge Frau mit ihrem Wagen von der Straße ab und knallte gegen ein Verkehrsschild. In Siegsdorf rutschte ein Autofahrer mit seinem Wagen gegen die Mauer eines Hauses. Der Fahrer blieb unverletzt. Im Bereich Auberg in Traunstein rutschte ein Pkw rückwärts den Berg hinunter und blieb dort an einer Laterne und an einem Zaun hängen.

Hobby-Drifter sorgen für Ärger am Sudelfeld

Ärger gab es auf der B307 am Sudelfeld. Dort waren am Abend bis zu 20 Zentimeter Neuschnee gefallen, was nach Polizeiangaben eine „Vielzahl von Verkehrsteilnehmern anlockte“, welche ihre fahrerischen Fähigkeiten auf die Probe stellen wollten – sprich: Die Auto-Enthusiasten, die teilweise zwei Stunden angereist waren, drifteten mit ihren teils hochmotorisierten Fahrzeugen durch die schneebedeckten Kurven und hinterließen eine Vielzahl von Drift-Spuren im Schnee.

„Die Polizeibeamten waren sich der Problematik bewusst und bestreiften den Sudelfeldpass daher präventiv. Hier wurden kurz nach Mitternacht circa 40 Fahrzeuge festgestellt, die sich an der Bundesstraße verteilt mit den teils hochmotorisierten Pkw auf Parkplätzen getroffen hatten. In den schneebedeckten Kurven konnten bereits eine Vielzahl an Driftspuren festgestellt werden. „Auf frischer Tat“ wurde jedoch niemand erwischt“, teilte die Polizei Brannenburg hierzu in einer Pressemitteilung mit.

Neun Verletzte bei schwerem Unfall

Am späten Donnerstagabend krachte es außerdem auf der B2 zwischen Oberau und Eschenlohe (Landkreis Garmisch-Partenkirchen). Aufgrund der winterlichen Verhältnisse kam es zur Kollision zweier Fahrzeuge. Die schneebedeckte Fahrbahn zeigte sich spiegelglatt, zudem war die Sicht durch das starke Schneetreiben eingeschränkt. Insgesamt mussten neun Personen durch den Rettungsdienst versorgt werden. Die Feuerwehr aus Oberau musste eine Vollsperre der B2 einrichten. Zudem unterstützten sie anfangs den Rettungsdienst. Vor Ort wurde ein Einsatzzelt aufgebaut.

Ein Unfallfahrzeug, welches in Italien zugelassen ist, hatte noch Sommerreifen montiert. Aufgrund der Vielzahl der Beteiligten wurden neun Rettungs- und Krankenwagen, sowie zwei Notärzte an die Unfallstelle beordert. Diese wurden durch weitere Kräfte der BRK-Bereitschaften Oberau, Eschenlohe Garmisch und Partenkirchen unterstützt. Die Vollsperre der B2 dauerte bis weit nach Mitternacht an. Außerdem war gegen 22 Uhr noch ein weiteres Fahrzeug bei Ohlstadt von der Bundesstraße gerutscht und in den angrenzenden Graben gestürzt.

Wie sind die weiteren Aussichten?

Laut Lawinenwarndienst Bayern wird speziell in den Allgäuer Alpen am Freitag oberhalb der Baumgrenze erhebliche Lawinengefahr der Warnstufe drei auf der fünfstufigen Skala erwartet. In den Bergen in Oberbayern bleibt die Gefahr mäßig mit Warnstufe zwei. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostizierte für Freitag leichten Dauerfrost im Bergland. Vor allem in den Alpen und in den östlichen Mittelgebirgen werden weitere Schneeschauer erwartet. (mw)

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