Wetterplötzchen mit Folgen: Wanderherbst startet mit Schnee

Wetterplötzchen mit Folgen: Wanderherbst startet mit Schnee

Auch wenn das Thermometer aktuell wieder die 20-Grad-Marke knackt, herrschen am Berg nach den starken Schneefällen der vergangenen Woche eher frühwinterliche Verhältnisse.

Bis zu drei Meter Schnee musste Daniel Peyerl vom Reichenhaller Haus in den Chiemgauer Alpen Anfang der Woche von der Terrasse schaufeln. Seine Hütte liegt auf 1750 Metern auf dem Gipfel des Hochstaufen. „Auf dem Dach liegt noch viel Schnee, der ist noch nicht runtergekommen. Direkt vor der Hütte ist ein Lawinenhang, der ist auch noch nicht runtergekommen. Deswegen ist es gerade relativ gefährlich“, sagt Peyerl. Momentan rät er von einem Besuch ab, will die Hütte aber bis Mitte Oktober offen halten.

Schnee bis 1.500 Meter: Wandern in höheren Lagen ist heikel

In den Hochlagen der Berchtesgadener Alpen zeigen die Messstationen der Lawinenwarnzentrale auf 1700 Metern aktuell mehr als einen halben Meter Schnee an. Peyerls Kollegen in den Berchtesgadener Alpen haben deshalb bereits die meisten ihrer Hütten geschlossen.

Lawinen sind bei den aktuellen Verhältnissen nicht die einzige Gefahr, schneebedeckte Zugänge können für Wanderer unpassierbar sein und viele Wege sind derzeit nicht passierbar. Die DAV-Sektion Berchtesgaden weist auf ihrer Internetseite (externer Link) darauf hin, dass auf allen Wegen mit Schneebrüchen gerechnet werden muss.

Thomas Feistl vom Bayerischen Lawinenwarndienst warnt vor erhöhter Lawinengefahr: „Mit der wärmeren Witterung kommt es vermehrt zu Nasslawinen, also Lockerschneelawinen. In höheren Lagen können diese Lawinen auch Wanderwege beeinträchtigen.“ Wanderern, die unvorbereitet in den Schnee geraten, rät er deshalb, umzukehren. Noch besser sei es derzeit, Touren zu planen, bei denen man sich unterhalb von 1500 Metern aufhält.

Wichtig: Informiert euch und plant Touren gut

Auch in den anderen Bergregionen Bayerns liegt derzeit viel Schnee. Jeremias Linke von der Alpinschule Oberstdorf musste gerade eine Mehrtagestour in den Ammergauer Alpen umplanen. Der ursprünglich geplante Aufstieg zum August-Schuster-Haus am Pürschling ist wegen des Schnees nicht möglich. Die Gruppe nimmt nun eine andere Route, obwohl auch dort derzeit Winterausrüstung erforderlich ist: „Für den Aufstieg zur Kenzenhütte haben wir Schneeschuhe organisiert, damit die Gäste nicht zu tief einsinken. Laut Hüttenbericht liegt dort Schnee bis zur Hüfte.“

Wer ohne Bergführer unterwegs ist, sollte sich vor der Tour besonders gut informieren. Thomas Feistl vom Bayerischen Lawinenwarndienst rät: „Schauen Sie sich über die Webcams an, wie die Lage vor Ort ist. Recherchieren Sie auf den Homepages der Alpenvereinssektionen oder rufen Sie auch direkt beim Hüttenwirt an. Es gibt viele Möglichkeiten, sich über die aktuelle Schneehöhe zu informieren.“

Darüber hinaus bietet die ARD Mediathek Panoramabilder aus Bayern und Österreich im täglichen Livestream von 6 bis 20 Uhr

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