Weltrekord in Boizenburg aufgestellt: 50 Stunden Reanimation | NDR.de – Nachrichten

Weltrekord in Boizenburg aufgestellt: 50 Stunden Reanimation | NDR.de – Nachrichten

Stand: 22.09.2024 10:55 Uhr

Weltrekord bei den Aktionstagen „Reanimation MV“ in Boizenburg! Zahlreiche ehrenamtliche Helfer unter Leitung des Arbeiter-Samariter-Bundes übten 50 Stunden lang die Herz-Lungen-Wiederbelebung auf dem Marktplatz.

Am Samstag um 18 Uhr war es dann soweit. Unter Jubel und Sirenengeheul konnte nach 50 Stunden der letzte Ersthelfer die Puppe „Anne“ auf das kleine Podest auf dem Boizenburger Marktplatz herablassen. Der Weltrekord für die längste Reanimationsübung geht damit nach Boizenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Initiiert hatte den Rekordversuch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) im Rahmen der Aktionstage „Reanimation MV“.

Weitere Informationen

Herz-Lungen-Wiederbelebung bei einem auf dem Boden liegenden Mann © colourbox

Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Deshalb ist eine schnelle Wiederbelebung unerlässlich. Was ist zu beachten? mehr

Mehr als 250 Teilnehmer

Für den Weltrekord mussten ehrenamtliche Helfer 50 Stunden ohne Pause an der Trainingspuppe „Anne“ eine Herz-Lungen-Wiederbelebung üben. Diese besteht aus 30 Herzdruckmassagen und zwei Beatmungen. Der bisherige Weltrekord lag laut ASB-Mitglied Birgit Waniorek bei 48 Stunden. Am Donnerstag um 16 Uhr starteten die ehrenamtlichen Ersthelfer in Boizenburg, ihn zu brechen. Nun liegt der Rekord bei 50 Stunden – und zwar in Boizenburg. Nach einer kurzen Einweisung durfte jeder mitmachen. In den ersten 24 Stunden hätten mehr als 150 Menschen mitgemacht, sagte Waniorek. Ein Mann sei beispielsweise am Freitagabend vorbeigekommen und habe eine Stunde und 45 Minuten lang an der Puppe Herz-Lungen-Wiederbelebung-Übungen durchgeführt. Am Ende waren es 251 Teilnehmer. Begleitet wurde der Versuch vom Deutschen Rekord-Institut. Das Institut ist das deutschsprachige Pendant zum international ausgerichteten Rekordbuch aus London. Es sammelt und prüft Spitzenleistungen aus dem deutschsprachigen Raum und zeichnet Weltrekorde aus.

Zum Abschluss wurde „Anne“ von den Ersthelfern symbolisch an die Besatzung eines Rettungswagens übergeben – so wie es auch im wahren Leben nach einer erfolgreichen Wiederbelebung geschehen soll.

ASB will Einsatzkräften Ängste nehmen

Wer einen Herzstillstand erleidet, kann durch rechtzeitige Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Herzmassage und Beatmung gerettet werden. Dabei zählt jede Sekunde. Die ersten acht Minuten sind entscheidend, um einem Patienten mit akuten Herzproblemen wirksam helfen zu können. Das Problem dabei ist, dass Menschen, die Erste Hilfe leisten wollen, oft Angst haben, dem Bewusstlosen mehr zu schaden als zu nützen. Diese Angst will der Arbeiter-Samariter-Bund mit den Aktionstagen nehmen. Neben dem Weltrekordversuch gibt es auch Fachvorträge und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Weitere Informationen

7 Minuten

Viele Menschen haben Angst, in einer Notsituation einzugreifen. Doch mit den richtigen Maßnahmen kann jeder Leben retten. 7 Min

Erst 112 wählen, dann Erste Hilfe leisten: Damit das Herz eines Menschen am Leben bleibt, braucht es mindestens 100 Schläge pro Minute – eine Geschwindigkeit, die sich auch im Beat ausgewählter Songs wiederfindet. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 19.09.2024 | 08:30 Uhr

Die mobile Version verlassen