Venezuela: Maduro-Regierung setzt 100.000 Dollar auf Oppositionskandidaten aus

Venezuela: Maduro-Regierung setzt 100.000 Dollar auf Oppositionskandidaten aus

Die venezolanische Regierung hat eine sechsstellige Summe für Informationen über den Verbleib des Oppositionskandidaten bei der Präsidentschaftswahl im Sommer ausgelobt. Die Pressestelle der Behörde für wissenschaftliche, kriminelle und forensische Untersuchungen veröffentlichte auf Instagram ein Foto von Edmundo González mit der Bildunterschrift: „Eine Belohnung von 100.000 Dollar wird für jeden ausgesetzt, der Informationen über seinen Aufenthaltsort liefert.“

Amtsinhaber Nicolás Maduro hatte die Abstimmung Ende Juli nach Angaben der von seinen Parteigängern dominierten Wahlkommission gewonnen. Anders als bei früheren Präsidentschaftswahlen legten die Wahlbehörden jedoch keine detaillierten Ergebnisse vor. 

Die Opposition sammelte dagegen die Stimmzettel von 80 Prozent der elektronischen Wahlmaschinen des Landes, stellte sie ins Internet und erklärte, die Wahlprotokolle zeigten, dass González doppelt so viele Stimmen wie Maduro erhalten habe. Die USA und Italien erkannten González als gewählten Präsidenten des Landes an. Nach internationalen Protesten ließ sich Maduro seinen Wahlsieg vom ebenfalls mit Parteigängern besetzten Obersten Gericht bestätigen.

Ein Richter stellte Haftbefehl gegen Gonzáles aus, der im September nach Spanien ins Exil ging. Nach seiner Ankunft dort sagte González, er habe Venezuela erst verlassen können, nachdem er einen Brief unterschrieben habe, in dem er seine Niederlage anerkenne.

Maduro soll am 10. Januar für eine weitere Amtszeit vereidigt werden. González hat angekündigt, bis dahin zurückzukehren. Wie er auf X mitteilte, will er zunächst nach Argentinien reisen. Welche Pläne er nach seiner Ankunft verfolgen will, gab er bislang nicht bekannt.

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