Seit Monaten wird über die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen für den Ukraine-Krieg diskutiert. In Kiew ist die Hoffnung groß, dass auch weitere westliche Kampfjets zum Einsatz kommen.
Kiew – Aus Kiew gibt es derzeit nicht allzu viele positive Entwicklungen im Krieg in der Ukraine zu vermelden. Zwar scheinen die Truppen der Kursk-Offensive das eroberte Territorium in Russland halten zu können. An den Frontlinien im eigenen Land müssen die Streitkräfte angesichts der von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Übermacht allerdings zunehmend zurückweichen.
Die Aussichten, den Aggressor tatsächlich in Schach halten zu können, waren in diesem seit zweieinhalb Jahren andauernden Albtraum offenbar zwischenzeitlich besser. Rustem Umerows Frage nach weiterer Luftunterstützung aus dem Westen kam wohl gerade zur rechten Zeit.
Ukraine-Krieg und F-16-Kampfjets: Verteidigungsminister verweist auf Zusagen für Mirage und Gripen
Wie das ukrainische Portal Ukrinform Wie das „Nachrichtenmagazin“ berichtete, wurde der erst vor drei Wochen von Präsident Wolodymyr Sekenski ernannte Verteidigungsminister im seit Kriegsbeginn laufenden Informations-Telemarathon „The United News“ zur Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen befragt. Die westlichen Alliierten Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien hatten diese zugesagt, die ersten Kampfjets wurden nun übergeben. Für einige Experten kommen sie allerdings zu spät im Kriegsgebiet an.
Doch Umerow wollte seine Antwort nicht auf die US-amerikanischen F-16-Kampfflugzeuge beschränken. Deshalb sagte er: „Jetzt haben wir von Partnern Zusagen über F-16 erhalten, Zusagen über Mirages, Zusagen oder Gespräche über Gripen, Gespräche über Eurofighter.“ Dies sei „seine sehr gute Liste von Plattformen.“
Kampfjets für Ukraine-Krieg: Zahl der Maschinen soll nach Kiews Wünschen steigen
Zu den Kampfjet-Plänen für den Ukraine-Krieg sagte der 42-Jährige weiter: „Wir werden besprechen, wann wir starten. Sobald wir es wissen, werden wir es bekannt geben.“ Die Partner seien über „alle unsere Bedürfnisse“ informiert worden. Russland setze laut Umerow bis zu 300 Flugzeuge und 300 Helikopter ein. Putins Armee gelte in der Luft als überlegen. Selenskyj hatte im Juli betont, die Ukraine selbst brauche 128 F-16-Kampfjets, um dem Aggressor auf Augenhöhe begegnen zu können. Die Zahl ist allerdings offensichtlich utopisch.
Umerow verriet zudem, dass im vergangenen Jahr der Fokus auf der „Ausbildung von Piloten, der Beschaffung von Plattformen und dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur“ gelegen habe. Nun gehe es darum, die Zahl der Kampfjets zu erhöhen: „Wir haben bereits Lösungen, an denen wir gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten.“
Frankreich und der Ukraine-Krieg: Mirage-Jets sollen ukrainische F-16-Kampfflugzeuge unterstützen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits im Juni angekündigt, ukrainische Piloten auf den Mirage-Kampfjets auszubilden und die Maschinen auch an Kiew zu liefern. Sie sollen so umgerüstet werden, dass sie auch Ziele am Boden angreifen können, berichtet Ukrinform unter Berufung auf die französische Zeitung Südwesten.
Laut Verteidigungsexpress Die Mirage 2000-5 hat eine Flügelspannweite von 9,13 Metern und ein Leergewicht von 7257 Kilogramm. Die Jets erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 2340 km/h, können in einer Höhe von bis zu 16.764 Metern operieren und haben eine Reichweite von 1770 Kilometern.
Eurofighter für die Ukraine? Bundeswehr hat 138 der Kampfjets im Einsatz
Die Bundeswehr gibt für den schwedischen Gripen eine Flügelspannweite von 8,40 Metern an. Seine Höchstgeschwindigkeit liege bei 2469 km/h, die Reichweite betrage rund 3000 Kilometer.
Die Bundeswehr macht zum Eurofighter folgende Angaben: 10,95 Meter Spannweite, elf Tonnen Leergewicht, Höchstgeschwindigkeit Mach 2,35 – das sind rund 2900 km/h. Die Truppe von Verkehrsminister Boris Pistorius selbst nutzt 138 Eurofighter. (mg)