Stand: 21. Oktober 2024 14:03 Uhr
Die Bundeswehr will auf der Ostsee vor der Küste Schleswig-Holsteins die außer Dienst gestellte Fregatte „Karlsruhe“ mit Sprengstoff angreifen. Ziel ist es zu testen, wie verwundbar die Schiffe der Marine sind.
Eigentlich sollte heute der erste von zwei sogenannten Sprengversuchen im Sperrgebiet Schönhagen vor Port Olpenitz (Kreis Schleswig-Flensburg) und Damp (Kreis Rendsburg-Eckernförde) durchgeführt werden. Dorthin hat am vergangenen Freitag ein Schlepper der Marine die ausgemusterte Fregatte „Karlsruhe“ geschleppt.
Prozess auf Dienstag verschoben
Allerdings lässt die aktuelle Wetterlage nach Angaben eines Sprechers des zuständigen Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz den heute geplanten Test auf der Fregatte „Karlsruhe“ nicht zu. Sie wurde daher zunächst auf Dienstag (22. Oktober) verschoben.
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Fregatte wird mit Minen angegriffen
Das stillgelegte Schiff soll mit Minen angegriffen werden. Die Bundeswehr will herausfinden, wie groß der Schaden ist. Solche Tests werden immer wieder kritisiert. Das Gehör von Schweinswalen kann durch hohe Lautstärke zerstört werden.
Gefahr für Schweinswale durch Lärm
Im Vorfeld hatte die Bundeswehr unter anderem gemeinsam mit Umweltverbänden neue Sicherheitsmaßnahmen entwickelt. Die Bundeswehr will die Tiere verscheuchen, bevor das Marineschiff bei den Testexplosionen rund um den Einsatzort schießt.
Zum Schutz der Tiere sollen Druckwellen absorbiert werden
Die technische Durchführung der beiden Explosionen und deren Auswertung erfolgt durch die Wehrtechnische Abteilung 71 (WTD 71) in Eckernförde, die dem Beschaffungsamt der Bundeswehr Koblenz untersteht. „Die Experten aus Eckernförde errichten außerdem einen sogenannten doppelten Blasenschleier um die ehemalige Fregatte „Karlsruhe“, um die Druckwelle der Explosionen aufzufangen und die Auswirkungen auf die Umwelt, zum Beispiel Schweinswale, zu verringern“, sagte eine Sprecherin Bundesamt. Ihren Angaben zufolge sind die Explosionen nun für Dienstag und Donnerstag (24. Oktober) zur Mittagszeit geplant.
Die Bundeswehr will Marineschiffe besser schützen
Ziel der beiden Explosionstests ist es laut Bundesamt, die Auswirkungen von Explosionen auf den Schiffsrumpf und die Besatzung zu untersuchen. Nach Angaben der Bundeswehr handelt es sich bei der ehemaligen Fregatte „Karlsruhe“ um ein ähnlich modernes Schiff. „Aus den Ergebnissen der Explosionen können wir Rückschlüsse auf die Folgen solcher Explosionen auf die bestehende Flotte ziehen und diese beim Bau neuer Schiffe berücksichtigen“, sagte die Sprecherin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr in Koblenz.
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