Tausende Gegendemonstranten beim „Marsch für das Leben“

Tausende Gegendemonstranten beim „Marsch für das Leben“

Beim „Marsch fürs Leben“ in Köln kommt es zu massiven Gegenprotesten. Bereits eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung versammelten sich Tausende Gegendemonstranten.

Bei der umstrittenen und bereits im Vorfeld von der Kölner Politik kritisierten Veranstaltung „Marsch fürs Leben“ hatte es am Samstag massive Gegenproteste gegeben. Rund 2500 Menschen hatten sich nach Angaben der Veranstalter bereits um 12 Uhr, also eine Stunde vor Beginn der Demonstration, die sich gegen Abtreibung, Sterbehilfe und andere Formen der Lebensbeendigung richtet, auf dem Ottoplatz in Köln-Deutz versammelt. Veranstalter sind Lebensschutzorganisationen wie die Bundesvereinigung Recht auf Leben (BVL).

Auf Bannern und Schildern machten die Demonstranten ihrem Unmut über die jährliche Veranstaltung Luft, die zum zweiten Mal in Köln stattfand. Auf Schildern forderten die Demonstranten die Abschaffung des Paragrafen 218, der Abtreibungen nach zwölf Wochen unter Strafe stellt. Eine Teilnehmerin, die im vergangenen Jahr an den Gegenprotesten teilgenommen hatte, sagte t-online: „Es kann nicht sein, dass wir uns im Jahr 2024 immer noch für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen einsetzen müssen. Aber offenbar ist das nötig. Deshalb bin ich heute hier.“

Im vergangenen Jahr fanden der „Marsch fürs Leben“ und die Gegendemonstration auf dem Heumarkt statt. Dabei kam es zu Ausschreitungen. Wohl um Konfrontationen mit Teilnehmern der „Marsch fürs Leben“-Veranstaltung zu verhindern, startete die mit 4.000 Teilnehmern angekündigte Veranstaltung in diesem Jahr an der Deutzer Werft, etwa 700 Meter von den Gegendemonstrationen entfernt.

Die Kölner SPD und die Kölner Grünen hatten den Marsch bereits im Vorfeld kritisiert. Marie Friede, frauenpolitische Sprecherin des Grünen-Vorstands, sagte: „Der ‚Marsch für das Leben‘ ist eine Versammlung von Abtreibungsgegnern., Christliche Fundamentalisten, Ultrakonservative und rechtsgerichtete Verschwörungstheoretiker. Diese selbsternannten „Pro-Lifer“ führen einen unerbittlichen Krieg gegen unsere hart erkämpften reproduktiven Rechte. Diese Bewegung schützt das Leben nicht – sie gefährdet es.“

Schon bevor die geplante Kundgebung im Rahmen der „Marsch fürs Leben“-Veranstaltung stattfand, waren aufgemalte Gegenproteste zu sehen. Aktivisten hatten mit rosa Kreidefarbe die Worte „Fundis raus“ vor die Bühne geschrieben. Diese blieben bis zum Beginn der Veranstaltung stehen.

Der „Marsch für das Leben“ begann mit Reden gegen die „Abtreibungspolitik“ und zog anschließend – begleitet von lautstarken Gegenprotesten – in die Kölner Innenstadt.

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