München – „O’zapft is“ auch für die Rettungsorganisationen beim 189. Münchner Oktoberfest. Über zu wenig Arbeit konnten sich die zahlreichen Mitarbeiter an ihrem ersten Arbeitstag nicht beschweren.
Mit großer Vorfreude bei Besuchern und Mitarbeitern und bei strahlendem Sonnenschein startete am Samstagnachmittag (21. September) das größte Volksfest der Welt auf der Theresienwiese (Liveticker folgt). Auch in der Sanitätsstation war schon früh einiges los. Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten: Um 8.45 Uhr, 15 Minuten vor dem offiziellen Operationsbeginn, traf der erste Patient mit Kreislaufproblemen ein zu uns. „Wir haben unseren Dienst schon früher begonnen, um schnelle Hilfe leisten zu können. Kurz darauf folgten uns mehrere Wiesn-Mitarbeiter, die gleich zu Beginn ihres Arbeitstages mit kleineren Verletzungen zur Behandlung zu uns kamen“, teilte die für den Sanitätsdienst auf der Wiesn zuständige Gewerkschaft Aicher Ambulanz in einer Pressemitteilung mit.
„Reservierungsrennen“ mit Folgen
Nach der offiziellen „Eröffnung“ der Sanitätsstation um 9 Uhr stieg die Zahl der Hilfesuchenden rapide an. Viele Oktoberfestgäste kamen mit blutigen Blasen an den Füßen, kleine Schnittwunden durch Bierkrüge oder Kreislaufprobleme aufgrund der starken Sonneneinstrahlung zur Rettungsstation. Besonders die jährliche „Wettrennen“ um die Tischreservierung führte zu Stürzen einiger Gäste. Ein Patient renkte sich sogar die Schulter und zwei Finger aus, die vom medizinischen Personal behandelt wurden.
Auch der Akutraum hatte seine erste Nutzung: Hier ein schwerer Asthmaanfall erforderte eine notfallmedizinische Behandlung Der Patient konnte nach erfolgreicher Behandlung wieder auf das Festgelände zurückkehren. Zudem wurde um 12:03 Uhr – also nur drei Minuten nach dem Wasserhahn – das erste Trageteam um zu einem Notfall auf der Theresienwiese zu greifen.
„Ertrinkungsunfall“ und Gehirnblutung
Um 14:31 Uhr hatten wir den Notdienst mit dem ersten „Ertrinkungsunfall“ des Tages zu tun: Eine 24-jährige Amerikanerin hatte (viel) zu viel Festbier getrunken und wurde auf der Sanitätsstation entsprechend behandelt. Bis 15.30 Uhr seien bereits über 150 Patienten behandelt worden, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Dazu „gehörten“ auch der erste CT-Scan der diesjährigen „Saison“: Ein männlicher Oktoberfestbesucher wurde nach einem Sturz auf die Sanitätsstation gebracht. Der Patient Leider hat sich der Verdacht auf eine Gehirnblutung bestätigtDer Mann sei anschließend umgehend mit einem Rettungswagen zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert worden, hieß es abschließend. (mw)