Im Jahr 2023 gab es bei fast jeder dritten an der Grenze aufgegriffenen Person (von 126.000) Hinweise auf Mithilfe von Schleusern. 42 Prozent der Geschleusten kamen laut Bundespolizei über Polen nach Deutschland, etwa jede dritte über Österreich und etwa jede fünfte aus Tschechien.
Sie waren überwiegend zu Fuß (37 Prozent), in Kleintransportern (26 Prozent) oder in Autos (24 Prozent) unterwegs. Die Bundespolizei vermutet, dass viele der zu Fuß unterwegs waren, zuvor von Fahrzeugen abgesetzt worden waren.
Die Zahl der lebensgefährlichen sogenannten Containerschleusungen hat dramatisch zugenommen. Dabei handelt es sich um Schleusungen über Kühl- oder Gütertransporter. Solche Transporte sind häufig mit Sauerstoffmangel, Dehydration, Unterkühlung oder einem erhöhten Verletzungsrisiko bei Unfällen verbunden.
Im Vergleich zu 2022 hat sich die Zahl der von der Bundespolizei festgestellten Fälle im Jahr 2023 auf 1.200 mehr als verdoppelt. Gleichzeitig wurden mit 17.500 Personen fast fünfmal so viele festgestellt wie im Vorjahr.
Wie viele Menschen, die illegal nach Deutschland einreisen wollen, an welcher Grenze aufgegriffen werden, hängt vor allem von den Fluchtrouten ab, die die Flüchtlinge nutzen. Ändern sich diese, etwa weil sie strenger kontrolliert werden, kommen die Asylsuchenden auch an einer anderen deutschen Grenze an.
So hat sich etwa die häufigste Fluchtroute für Menschen aus Syrien im Laufe der Jahre immer weiter nach Norden verlagert. Während 2021 die meisten illegal eingereisten Syrer an der österreichischen Grenze aufgegriffen wurden, war dies 2022 an der tschechischen Grenze der Fall. 2023 versuchten mehr als 40 Prozent der aufgegriffenen Syrer, über die polnische Grenze illegal nach Deutschland einzureisen.