So feierten die Menschen in Frankfurt und Rhein-Main

So feierten die Menschen in Frankfurt und Rhein-Main

Mehrere Tausend Menschen haben in Frankfurt und Umgebung auf öffentlichen Plätzen in das neue Jahr hineingefeiert. Besonders beliebt waren abermals das Frankfurter Mainufer und die dortigen Brücken, von wo aus das Feuerwerk bei leichtem Nebel über der Skyline zu sehen war.

Etwa eine Stunde vor Mitternacht schon wurden der Eiserne Steg und der Holbeinsteg in Frankfurt gesperrt, weil sich dort die Menschen drängten. Die Besucher wichen auf die anderen Brücken aus. Insgesamt kamen nach ersten Schätzungen jedoch weniger Menschen zum Feiern in die Frankfurter Innenstadt als im vergangenen Jahr.

Die Polizei war in der Frankfurter Innenstadt mit zahlreichen Einsatzkräften präsent.Michael Braunschädel

Trotz Feuerwerkverbots, das die Stadt für die Zeil sowie für die Hauptwache und die Konstablerwache ausgesprochen hatte, wurden dort schon vor Mitternacht Böller und Raketen gezündet. Die Polizei war mit starken Kräften im Einsatz, um Pyrotechnik sicherzustellen und zu verhindern, dass, wie im vergangenen Jahr, aus einer Menschenmenge heraus großräumig auf unbeteiligte Passanten geschossen wurde.

Dennoch kam es zu mehreren Festnahmen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Zwei Personen hatten Schreckschusswaffen dabei. Die Männer wurden in Gewahrsam genommen. Weitere Personen sind den Angaben zufolge festgenommen worden, weil sie in der Verbotszone Raketen gezündet hatten. Dabei schossen sie die Raketen vereinzelt auch auf Passanten und Einsatzkräfte, wie der Sprecher sagte.

Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass sie in diesem Jahr noch konsequenter gegen Störer vorgehen wolle. Ausschreitungen sollten frühzeitig eingedämmt werden. Im vergangenen Jahr hatte die Polizei nach Mitternacht die Konstablerwache geräumt, nachdem es dort zu Gewalttaten gekommen war. In diesem Jahr hatten die Sicherheitsbehörden nach der Amokfahrt von Magdeburg auch solche Szenarien im Blick. Wie der Sprecher sagte, habe man aus diesem Grund wegen des hohen Besucheraufkommens vorübergehend die Straßen rund um den Paulsplatz gesperrt.

Kleinere Feuer in Offenbach

In Offenbach mussten die Feuerwehr und der Rettungsdienst in der Silvesternacht wegen 18 Bränden und 33 Rettungsdiensteinsätzen ausrücken. Bei den meisten Fällen habe es sich um kleinere Feuer etwa von Mülleimern und Gebüschen gehandelt, teilte die Feuerwehr mit. Dazu mussten Feuer auf Balkonen gelöscht werden. Verletzte wurden bei den Bränden in Offenbach nicht gemeldet. Außerdem seien in der Leitstelle des Rettungsdienstes in der Silvesternacht eine Vielzahl von Notrufen eingegangen. Besondere Vorkommnisse habe es dabei aber nicht gegeben.

Hoher Schaden bei Wohnungsbrand in Wiesbaden

Ein Schaden in Höhe von mehr als 100.000 Euro ist bei einem Wohnungsbrand in Wiesbaden entstanden. Das Feuer war im fünften Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses ausgebrochen, wie die Feuerwehr mitteilte. Mehrere Trupps der Einsatzkräfte waren in der Silvesternacht damit beschäftigt, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Alle Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert werden. Die Ermittlungen zur Brandursache liefen noch.

In Wiesbaden zählten die Rettungskräfte insgesamt 284 Einsätze zum Jahreswechsel. Überwiegend habe es sich dabei aber um kleinere Brände von Mülltonnen und auf Balkonen sowie kleinere Verletzungen durch Feuerwerkskörper gehandelt.

Die Einsatzkräfte in Hessen waren zudem wegen Ruhestörungen, Streitigkeiten zwischen Betrunkenen oder Körperverletzungsdelikten auf den Straßen und Plätzen. Berichte über schwer verletzte Menschen gab es zunächst nicht. Die Polizeisprecher im Land berichteten überwiegend von vielen, aber nicht von außergewöhnlichen Vorkommnissen in der Silvesternacht.

Poseck lobt Sicherheitskonzepte

„Die Sicherheitskonzepte der Polizei haben sich bewährt“, sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) in einer ersten Bilanz. Größere Ausschreitungen, Randale oder Anschläge habe es in Hessen nicht gegeben. Mehr Polizeipräsenz, verstärkte Kontrollen und konsequentes Vorgehen bei Verstößen etwa gegen das Böllerverbot hätten für Sicherheit gesorgt.

Der Innenminister berichtete aber auch von Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht. In Frankfurt sei ein E-Scooter von der Brücke des Nordwestzentrums auf einen fahrenden Funkwagen geworfen und die Windschutzscheibe getroffen worden. Es seien Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen worden.

In Obertshausen (Kreis Offenbach) sei es zudem zu einem Angriff einer größeren Personengruppe auf einen eintreffenden Funkwagen gekommen. „Hier wird wegen besonders schweren Landfriedensbruch ermittelt“, teilte der Innenminister mit. Poseck sprach sich erneut dafür aus, den Strafrahmen für Angriffe auf Einsatzkräfte anzuheben.

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