Slowakei und Italien: Braunbären verletzen Pilzsammler schwer

Slowakei und Italien: Braunbären verletzen Pilzsammler schwer

Zwei Braunbären haben Pilzsammler in der Slowakei und in Italien angegriffen und verletzt. Ein 66-jähriger Slowake sei mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden, teilte der Rettungsdienst am Samstag mit. Er erlitt Verletzungen vor allem an Händen und Beinen, war aber bei Bewusstsein und außer Lebensgefahr. Trotz seiner Verletzungen konnte er nach dem Angriff selbst den Rettungsdienst rufen.

Wie der Nachrichtensender TA3 und das öffentlich-rechtliche Fernsehen STVR berichteten, hatte der Mann im Unterholz eines Waldgebietes der nordwestslowakischen Gemeinde Kanianka Pilze gesammelt und dabei vermutlich den Bären überrascht. Ein STVR-Reporter vermutete, dass er das Tier mit seinem Pilzkorb abwehrte und es zumindest vor noch schlimmeren Verletzungen bewahrte.

Die italienischen Behörden suchen nach dem Bären

Der andere Angriff ereignete sich in der norditalienischen Provinz Trentino. Der 31-jährige Stadtangestellte, der allein in der Nähe des Dorfes Rango unterwegs war, konnte sich mit Verletzungen an Rücken und Armen in Sicherheit bringen, teilte die Polizei mit.

Anschließend zog der Bär weiter in den Wald hinein. Die Behörden sind nun dabei, ihn anhand von DNA-Spuren zu identifizieren. Dann sollte das Tier erschossen werden.

Die Angriffe ereigneten sich zu einer Jahreszeit, in der Bären normalerweise langsam in den Winterschlaf eintreten. Aufgrund des Klimawandels und immer milderer Temperaturen kommt es jedoch im Winter immer häufiger zu Bärensichtungen.

1200 wilde Bären in der Slowakei

Nach offiziellen Zählungen gibt es in der Slowakei rund 1.200 Wildbären. Normalerweise meiden sie Menschen, wenn sie sie rechtzeitig bemerken. Bei einer überraschenden Begegnung oder wenn Muttertiere ihre Jungen in Gefahr sehen, kann es jedoch zu Angriffen kommen.

Anfang Oktober endete ein solcher Zusammenstoß für einen Pilzsammler in der Slowakei tödlich. Seit Jahresbeginn wurden in der Slowakei mehr als 40 sogenannte „Problembären“ abgeschossen, die immer wieder in menschliche Siedlungen und sogar städtische Gebiete vordrangen und daher als Bedrohung für die Menschen galten. Die Schießereien sind politisch umstritten.

Letztes Jahr griff ein Bär einen französischen Touristen im Trentino an. Anschließend wurde das Tier getötet. In der Region leben mehr als hundert Braunbären. Letztes Jahr wurde dort ein 26-jähriger Jogger von einem Bären getötet.

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