Schleswig-Holstein: Giftschlange unterwegs – Gegenmittel eingetroffen

Monatelange Suche
Giftige Baumschlange sorgt in Schleswig-Holstein für Unruhe

Eine afrikanische Baumschlange soll in einer Stadt in Schleswig-Holstein ihr Unwesen treiben

Eine afrikanische Baumschlange soll in einer Stadt in Schleswig-Holstein ihr Unwesen treiben

© Picture Alliance

Eine Gemeinde in Schleswig-Holstein sucht seit Monaten nach einer afrikanischen Nachtbaumnatter. Nun gibt es zur Sicherheit ein Gegenmittel.

Seit Monaten wird im schleswig-holsteinischen Oeversee nach einer Afrikanischen Baumschlange gesucht. Passanten hatten im Ort ein Exemplar entdeckt und fotografiert. Es besteht daher kein Zweifel, dass es sich um diese Art handelt. Die hellgrüne Baumschlange ist giftig, wird bis zu zwei Meter lang und ihr Biss kann für Menschen tödlich sein. Aus diesem Grund bestellte das Amt für Übersee bei einer südafrikanischen Firma ein Gegenmittel – dieses ist nun im Hamburger Uniklinikum eingetroffen, wie der NDR berichtet.

Das Ordnungsamt geht weiterhin davon aus, dass die Schlange noch lebt und sich in der Gegend aufhält. Mehrere Versuche, sie aufzuspüren, scheiterten bislang. Das Ordnungsamt setzte einmal vier Spürhunde zur Suche ein. Im Juni bellten sie alle an derselben Stelle. Dies war ein weiterer Beweis dafür, dass die Schlange tatsächlich existierte. Im Juli versuchten lokale Schlangenjäger, das Tier mit Netzen in eine Falle zu locken. Die Netze enthielten Schlangenhaut als Köder und wurden in Bäumen, dem bevorzugten Lebensraum des Tiers, ausgelegt – von der Boomslang fehlte jedoch jede Spur.

Die Art gilt als sehr scheu. Es sei deshalb ziemlich unwahrscheinlich, von einer Baumschlange gebissen zu werden, sagte Jörn Krütgen vom Landesamt für Umwelt dem NDR. Nur wenn man sie berührt, beißt sie. Wer die Schlange sieht, sollte Ruhe bewahren, Abstand halten und sie auf keinen Fall berühren. Wer gebissen wird, hat zwar genug Zeit, um in ein Krankenhaus zu gelangen, denn das Gift wirkt erst nach Stunden – dann aber ist es stark: Es stört die Blutgerinnung und führt in der Folge zu inneren Blutungen.

Angebliche Sichtung 50 Kilometer entfernt

Die Grüne Schlange lebt vor allem in Bäumen und Sträuchern. Sie ernährt sich laut Krütgen von Vögeln und Fröschen. Er geht davon aus, dass das Tier in Schleswig-Holstein aufgrund des kälteren Klimas mittelfristig nicht überleben wird.

Auch anderswo gab es zuletzt Aufregung. So soll die Schlange im 50 Kilometer entfernten Braderup in Nordfriesland gesichtet worden sein. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. Die Vorstellung, dass der Tod eines Hundes in dem Ort mit der Baumschlange in Verbindung steht, ist reine Spekulation und gilt als unwahrscheinlich.

Quelle: NDR

das

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