Der Chef der finanziell angeschlagenen Meyer Werft denkt derzeit nicht an weitere Stellenabbau als bislang geplant. „Wir müssen den bereits ausgehandelten Abbau von 340 Stellen umsetzen. Mehrbedarf sehe ich aktuell nicht, denn wir haben viel zu tun“, sagte Bernd Eikens dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zugleich betonte er mit Blick auf den Standort Papenburg: „Solange es eine Nachfrage nach Kreuzfahrten gibt, wird es auch eine Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen aus Papenburg geben. Davon bin ich fest überzeugt.“
Der Werft ist führend im Bereich Nachhaltigkeit und hat als erstes Wasserstoff, Brennstoffzellentechnologie und LNG (Flüssigerdgas) im großen Stil installiert. Darüber hinaus erschließt das Unternehmen konsequent neue Märkte: „Wir bauen ein Forschungsschiff, zwei Versorgungsschiffe für die Marine und Konverterplattformen für Offshore-Windparks“, sagt Eikens.
Der Bund und das Land Niedersachsen sind seit einigen Tagen an der finanziell angeschlagenen Meyer Werft beteiligt. Mit einem Rettungspaket übernahmen sie rund 80 Prozent der Anteile der Meyer Werft für 400 Millionen Euro. Papenburg und die Neptun Werft in Rostock. Anfang Juli hatte sich die Geschäftsführung der Meyer Werft bereits mit Betriebsrat und IG Metall auf einen Sanierungsplan geeinigt. 340 der über 3.000 Stellen in Papenburg sollen abgebaut werden.
Eikens sagte dem RND, das Unternehmen befinde sich zwar nicht in einer klassischen Sanierungssituation. Allerdings gebe es Herausforderungen wie unklare Strukturen, mangelnde Transparenz, mangelhafte Kontrollprozesse und eine veraltete IT, die den komplexen Anforderungen des Betriebs nicht standhalten könne.
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