Schiff seit Jahren in Reparatur
Russland schickt wahrscheinlich Flugzeugträgerpersonal an die Front
23.09.2024, 23:54
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Um seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten, ist der Kreml ständig auf neue Soldaten angewiesen. Einem Bericht zufolge schickt Moskau nun auch Personal vom Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ an die Front. Das Schiff liegt seit Jahren im Reparaturdock.
Das russische Militär hat Berichten zufolge Matrosen seines einzigen Flugzeugträgers an die Front in der Ukraine abkommandiert. Das berichtet „Forbes“ unter Berufung auf Daten des Open-Source-Geheimdienstprojekts Moklasen. Dem Bericht zufolge wurde ein Teil der 1.500 Mann starken Besatzung der „Admiral Kusnezow“ zu einem sogenannten „Fregatten“-Bataillon zusammengefasst und dem Kommando der 1. Garde-Panzerarmee unterstellt.
Laut Forbes kämpfte das mechanisierte Bataillon zunächst in der Region Charkiw und wurde später in den Bezirk Pokrowsk in der Region Donezk verlegt. Mindestens ein Matrose des Bataillons wird seit dem 23. Juli vermisst.
Dass die Russen offenbar Personal von der „Admiral Kusnezow“ abziehen, sei nicht überraschend, schreibt das Magazin. „Der Kreml greift zu extremen Maßnahmen, um die 30.000 neuen Soldaten zu mobilisieren, die er jeden Monat braucht, um die Verluste auf dem Schlachtfeld in der Ukraine auszugleichen.“ Eine Alternative könnte eine landesweite Mobilisierung sein, die für das Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin jedoch politisch riskant wäre.
Die „Admiral Kusnezow“ lief 1985 vom Stapel und ist der ganze Stolz der russischen Marine. Nach einem Einsatz im Syrienkrieg 2017 sollte das Flaggschiff der Nordflotte repariert und umfassend modernisiert werden. Seitdem liegt der Träger im Hafen von Murmansk. 2018 bekam die „Admiral Kusnezow“ beim Untergang eines Schwimmdocks ein Leck, in den Folgejahren kam es zu zwei Bränden. Eigentlich sollte der Träger Murmansk im Frühjahr verlassen. Manche Beobachter sind allerdings skeptisch, ob das Schiff je wieder in See stechen wird.