Rätsel um den Safe des „Bayesianers“

Rätsel um den Safe des „Bayesianers“

San Francisco. Die Bergung der „Bayesian“ wird zum Thriller. Im Safe der Luxusyacht werden sensible Festplatten vermutet. Geheimdienste wollen sie sicherstellen.

Cybersicherheit war bekannt Michael Lynch Der Tech-Tycoon vertraute Cloud-Diensten wichtige Daten nie an. Deshalb ließ er in seiner Luxusyacht „Bayesian“ einen wasserdichten Safe einbauen.

Capital Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE-Zentralredaktion

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Die 56 Meter lange Superyacht war Mitte August in einem Sturm gesunken und Lynch ertrank. Das Drama vor Sizilien bewegte tagelang die Welt. Nun nimmt die Tragödie plötzlich die Züge einer Agententhriller Der Untergang hat ein Nachspiel.

Zwei Festplatten im Safe

Laut dem US-Sender CNN Das Schiff soll schnellstmöglich geborgen und bis dahin besonders geschützt werden. Westliche Geheimdienste vermuteten im Safe der „Bayesian“ zwei Festplatten mit sensiblen Inhalten.

Die lokalen Behörden waren sich des Problems schon lange bewusst. Sie waren jedoch mehr besorgt über teure Schmuck und andere Wertgegenstände, die an Bord sind und Diebe anlocken könnten.

Enge Verbindungen zu den Geheimdiensten

Lynch war eine schillernde Persönlichkeit, definitiv nicht nur ein Geschäftsmann. Der Milliardär stand in Kontakt mit westlichen GeheimdiensteZurück in Großbritannien beriet er zwei Premierminister, David Cameron und Theresa May, in Fragen der Cybersicherheit.

Er hatte gerade einen Betrugsfall in den USA überlebt. Während der Kreuzfahrt in Mittelmeer Mit Freunden und Vertrauten wolle er den Freispruch feiern.

Sein Geschäftspartner Stephen Chamberlain starb fast zur gleichen Zeit wie Lynch. Er wurde in Großbritannien begraben beim Joggen von einem Auto angefahren und erlag später seinen Verletzungen. Die Bayesian sank wenige Stunden vor Chamberlains Tod.

Wrack ist besonders gesichert

Die 40 Millionen Dollar teure Superyacht ging innerhalb von 16 Minuten im Sturm. Acht Passagiere kamen ums Leben, darunter Lynch und seine Tochter. Neun Besatzungsmitglieder und sechs Passagiere überlebten das Unglück, darunter Lynchs Frau Angela Bacares.

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Viele Experten, vor allem die Werft, waren überrascht, wie schnell das Schiff sank. Der italienische Staatsanwaltschaft wird wegen mehrfachen Totschlags und fahrlässiger Schiffsuntergangsvorfälle untersucht. Ein Beamter bestätigte gegenüber CNN, dass zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden, um das Wrack bis zu seiner Bergung zu sichern.

Auch Schmuck an Bord

Das Schiff liegt in rund 50 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Taucher haben inzwischen Überwachungskameras und Navigationssysteme sichergestellt und den Ermittlern übergeben. Computer, Schmuck oder Lynchs Festplatten sind noch an Bord.

Die Überlebenden berichteten, dass der Milliardär wichtige Datenträger immer in einem Safe aufbewahrte, egal wohin er segelte. Es handelt sich um verschlüsselte Datenträger, auf denen Passwörter und andere sensible Daten das könnte auch für andere Regierungen, etwa Russland oder China, von Interesse sein.

Der Retten ist anspruchsvoll. Immerhin wiegt das Wrack 473 Tonnen, darunter Tausende Liter Öl und Treibstoff. Oberste Priorität hat aber wohl die Sicherung der Daten.

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