Ein weiterer schwerer Tropensturm trifft die Philippinen. Auf der Hauptinsel Luzon steht das Wasser meterhoch. Mehr als 20 Menschen kamen ums Leben. Es kam zu Erdrutschen und Überschwemmungen – unter anderem am Vulkan Mayon.
Der Tropensturm „Trami“ hat auf den Philippinen verheerende Schäden angerichtet und mindestens 22 Menschen getötet. Die meisten Opfer seien ertrunken, durch Erdrutsche verschüttet oder von umstürzenden Bäumen getroffen worden, sagte der örtliche Polizeisprecher Andre Dizon. Mehr als 54.000 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen und Schutz suchen.
Die Zahl der Todesopfer wird voraussichtlich weiter steigen – aus vielen Städten und Dörfern, die von Überschwemmungen und blockierten Straßen abgeschnitten sind, liegen noch keine Berichte vor.
Menschen retten sich auf Dächern
Besonders stark betroffen waren die Stadt Naga City, etwa 260 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila, sowie die Provinzen Albay und Catanduanes. Die Regionen gehören alle zur Hauptinsel Luzon.
Die Behörden sprachen von Rekordniederschlägen. „In 24 Stunden fiel mehr Regen als sonst in zwei Monaten“, sagte Glenda Ong Bongao, Gouverneurin von Albay, einem Radiosender in Manila. „Selbst die Evakuierungszentren mussten wegen der Überschwemmung irgendwann evakuiert werden.“
Das Wasser stand stellenweise meterhoch. Viele Menschen mussten auf ihre Dächer flüchten; Einige blieben dort zwei Nächte, weil die Rettungskräfte sie nicht erreichen konnten. Die Behörden suchten nach Motorbooten, um eingeschlossene Dorfbewohner zu retten. Von den Überschwemmungen mitgerissene Autos lagen übereinandergestapelt im Schlamm auf den Straßen.
Schlammlawinen vom Vulkan Mayon
In der Stadt Guinobatan lösten die heftigen Regenfälle auch Schlamm- und Trümmerlawinen des Mayon-Vulkans aus, die Fahrzeuge und Häuser begruben. Rund sieben Millionen Menschen waren zeitweise ohne Strom. Dieser war von den Behörden aus Sicherheitsgründen stillgelegt worden, um Unfälle in den Wassermassen zu verhindern. Die Regierung setzte den Unterricht an Schulen in der Hauptstadt Manila und anderen Provinzen aus.
„Trami“, auf den Philippinen „Kristine“ genannt, wird von Meteorologen als „schwerer tropischer Sturm“ eingestuft, aber noch nicht als Taifun. Nach Angaben des Wetteramtes wird er den südostasiatischen Inselstaat voraussichtlich am Freitagnachmittag verlassen. Es wird erwartet, dass es im Laufe des Tages das Südchinesische Meer erreicht.
Erst vor drei Wochen hinterließ der Taifun „Krathon“ auf den Philippinen eine Spur der Zerstörung mit Überschwemmungen und Erdrutschen. Anfang September fegte „Yagi“ über die Inseln und tötete rund 20 Menschen. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen. Die Philippinen werden jedes Jahr durchschnittlich von rund 20 Taifunen heimgesucht. Der bisher schlimmste Sturm „Haiyan“ forderte im November 2013 mehr als 6.300 Todesopfer.