19 Monate lang wurde ein Neuseeländer in der indonesischen Region Papua von Separatisten als Geisel gehalten – nun ist er freigekommen. Nach langen Verhandlungen nahmen ihn Polizei und Militär in einem abgelegenen Bezirk fest.
Ein neuseeländischer Pilot, der 19 Monate lang von separatistischen Rebellen in der indonesischen Unruheregion Papua auf der Insel Neuguinea gefangen gehalten wurde, ist wieder frei. Polizei- und Militäreinheiten hätten ihn nun im abgelegenen Distrikt Nduga aufgegriffen und in die größere Stadt Timika geflogen, teilte die Polizei mit. Philip Mark Mehrtens, 38, hatte als Pilot für die lokale Fluggesellschaft Susi Air gearbeitet, als er am 7. Februar 2023 in Nduga entführt wurde.
Er sei bei guter Gesundheit, werde aber medizinisch und psychologisch untersucht, hieß es. Seiner Freilassung gingen lange Verhandlungen voraus. Ob und welche Zugeständnisse die Entführer im Gegenzug erhielten, ist unklar.
Dieses Foto soll im März 2023 aufgenommen worden sein und zeigt den Neuseeländer Mehrtens neben bewaffneten Rebellen der West Papua National Liberation Army.
Anhaltender Konflikt
Die Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee Westpapuas (TPNPB) kämpfen seit Jahrzehnten gegen die indonesische Herrschaft. Als Gegenleistung für ihre Freilassung forderten die Aufständischen zunächst die Unabhängigkeit Papuas. Nach langwierigen Verhandlungen, an denen auch religiöse Vertreter und Stammesführer beteiligt waren, sei die Freilassung gewährt worden, hieß es.
Beobachter sagten, dieser Ausgang der Geiselnahme sei eine seltene positive Entwicklung im langjährigen separatistischen Konflikt in Papua. Die rohstoffreiche Region ist von Armut und Menschenrechtsverletzungen geprägt.
Die indonesische Regierung versucht seit langem, den Aufstand niederzuschlagen. Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Rebellen kam es immer wieder zu zivilen Opfern und Vertreibungen. Im Osten der Insel liegt der Staat Papua-Neuguinea.